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Bedeutungsverengung

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3) Bedeutungsübertragung

1) Die Bedeutungserweiterung meint die Erweiterung des

Bedeutungsumfanges eines Wortes nach dem Prozess des Bedeutungswandels. Der

parallele Terminus ist die Generalisierung der Bedeutung.

Z.B.: machen ist ein westgermanisches Wort, verwandt mit dem englischen

Wort make, auch mit dem griechischen Wort massein (kneten), mit dem russischen

Wort мазать. Das Wort machen bedeutete zuerst „kneten, formen, zusammenfügen

(beim Lehmbau). Später entwikelte sich die Bedeutung „zurechtmachen, in Ordnung

bringen“. Die Bedeutung hat sich verallgemeinert. Heute gehört machen zu den

Lexemen mit erweiterter semantischer Grundlage.

fertig – abgeleitet aus dem Substantiv Fahrt, bedeutete im Ahd. und Mhd. „zur

Fahrt bereit, reisefertig“. Dann enwickelte sich die Bedeutung „bereit“, die zur

Entstehung der Bedeutung „zu Ende gebracht,“ führte. Es geht um die

Bedeutngsentwicklung vom Konkreten zum Abstrakten, vom Einzelnen zum

Allgemeinen.

2) Die Bedeutungsverengung besteht darin, daß ein Wort mit einem

ursprunglichen breiten Bedeutungsumfang später nur noch einen Teil der Bedeutung

aufweist. Der parallele Terminus heißt Spezialisierung der Bedeutung.

fahren bezeichnete ursprünglich jede Art der Fortbewegung (fahrendes Volk,

der Fuchs fährt aus dem Bau, mit der Hand über das Gesicht fahren). Heute versteht

man darunter die Fortbewegung mit Hilfe von Rädern.

reiten bedeute im Mittelalter jedes Schauckeln mit Fortbewegung (in einem

Wagen, Schiff usw.). Heute bezeichnet das Verb die Fortbewegung nur mit dem

Pferd.

3) Bei der Bedeutungsübertragung werden neue Sachverhalte mit bereits

bestehenden Formativen auf Grund einer Ähnlichkeit, einer Assoziation benannt. Je

nach den Assoziationen unterscheidet man die Arten der Bezeichnungsübertragung.

Die Ähnlichkeit zwischen 2 Begriffen ergibt die Metapher, eine unmittelbare

Beziehung zwischen 2 Begriffen ergibt die Metonymie.

Metapher (meta – „über“, phero – „trage“) ist die Übertragung der

Namensbezeichnung auf Grund einer äußeren oder inneren Ähnlichkeit.

Z.B.: Schlange – eine lange Reihe wartenden Menschen - ist eine

metaphorische Übertragung der Bezeichnung „ Schlange“ (Schuppenkriechtier) auf

Grund äußerer Ähnlichkeit.

Die Metapher ist 1. Ein Prozess und 2. das Resultat der

Bezeichnungsübertragung – die neue übertragene Bedeutung des Lexems.

Die Metapher sind polyfunktional. Sie können eine rein benennende

Funktion erfüllen, z.B.: Feldschlange – полевая змея, Heizschlange – змеевик und

eine wertende, oft abwertende Funktion,

wie z.B.: Du, falsche Schlange!

Eine metaphorische Übertragung kann auch auf Grund einer Ähnlichkeit nach

der Funktion erfolgen.

Z.B.: Feder bedeutete ursprünglich „zum Schreiben zugeschnittene Feder eines

Vogels“, dann wurde das Formativ auf Stahlfeder übertragen auf Grund derselben

Funktion.

Fensterscheibe – bezeichnete ursprünglich „eine runde Butzenscheibe“, d.h.

eine runde, in der Mitte verdickte Glrasscheibe. Heute bleibt das Formativ, obwohl

das Glas nicht mehr rund ist.

Eine Sonderart der Metapher ist Synästhesie, d.h. die Übertragung von einem

Sinnesbereich auf einen anderen, z.B.: von akustischer zur optischer Wahrnehmung:

schreiende Farben, von optischer zur akustischen Wahrnehmung: eine helle Stimme.

Die Erweiterung des Bedeutungsumfanges von Lexemen durch metaphorische

Bezeichnungsübertragung ist in der Gegenwartsprache sehr produktiv.

Metonymie (griech. meta – „über“, onoma – „Name“) ist eine Art von

Bezeichnungsübertragung auf Grund mannigfaltiger Bedeutungsbeziehungen. Das

sind räumliche, zeitliche, ursächliche Beziehungen, Beziehung zwischen Handlung

und Resultat. Z.B. räumliche (lokale) Bedeutungsbeziehungen haben den Bedeutungs

wandel in folgenden Beispielen verursacht:

Das Auditorium hört zu. (gemeint werden die Menschen in Auditorium)

Die letzte Bank paßt nicht auf. (=die Schüler der letzten Bank)

Das ganze Hotel wurde wach. (=Hotelgäste)

Die Schule macht einen Ausflug. (= Schüler der Schule).

Ursächliche (kausale) Bedeutungsbeziehungen haben wir, wenn der Name des

Erfinders für die Erfindung selbst gebraucht wird.

Z.B.: Röntgen (=Strahlen) - nach dem Physiker Röntgen genannt, eigenntlich

werden sie X – Strahlen genannt).

Bedeutungsbeziehungen zwischen Produkt und Herstellungsort:

Champagner – nach der französischen Provinz Champange.

Tüll – nach der französischen Stadt Tulle.

Bedutungsbezeiehung „pars pro toto“ (ein Teil für das Ganze)

(Synekdoche):

Maske – für maskierte Person,

ein heller (kluger) Kopf – für einen klugen Menschen,

eine Glatze – für einen Menschen mit Glatze,

Blaustrumpf – scherzhaft für eine gelehrte Frau.

Ein neuer Typ des semantischen Sprachwandels ist der Euphemismus. Das ist

eine verhüllende, mildernde, beschönigende Ausdrucksweise. Der Anlaß für den

Gebrauch von Euphemismen kann verschiden sein:

a) Furcht vor natürlichen oder übernatürlichen Wesen in alter Zeit, sog. Tabuwörter:

der Allwissende statt „Gott“,

der Böse, der Schwarze statt „Teufel“,

der Braune statt „Bär“.

b) Zartgefühl in unangenehmen Situationen:

einschlafen, entschlafen, einschlummern für „sterben“;

Unwohlsein statt „Krankheit“

c) Prüderie (щепетильность):

Freundin statt „Geliebte“

d) Höfflichkeit, Scherz, Ironie:

eine starke Frau für „eine dicke Frau“,

Zweitfrisur für „Perücke“.

5.4 Die sprachlischen (intralinguistischen) Gründe des Bedeutungswandels

hängen mit der Systemhaftigkeit des Lexikons zusammen. Das Lexikon bildet eine

Struktur, d.h. eine geordnete Schichtung der Lexeme in verschiedenen Klassen und

Gruppen. Die Entwicklung der sprachlichen Zeichen wird ständig von der Anordnung

der Lexeme in verschiedenen lexikalisch-semantischen Gruppen bzw. Wortfeldern

und von ihren Wechelbeziehungen bestimmt und geregelt. Lexeme, die verschiedene

lexikalische Mikrostrukturen bilden, weisen in ihrer Entwicklung bestimmte

Gesetzmäßigkeiten auf. Eine dieser Gesetzmäßigkeiten w

ch die Tendenz nach kommunikativer Deutlichkeit zu erklären. Die Prozesse der

Generalisierung und Spezialisierung sind nicht isolierte Prozesse, sondern

Folgeerscheinungen der Veränderungen in der synonymischen Reihen. Eine

Spezialisierung der Bedeutung tritt gewöhnlich dann ein, wenn die synonymische

Reihe durch neue Lexeme gleichen Sachverhalts aufgefüllt wird.

Z.B.: Genosse war im ahd. ein polysemes Lexem. Seit der Übernahme der

Fremdwörter Kollege, Camerad, Kumpan entwickelte sich eine spezialisierte

Bedeutung, „Gesinnungsgenosse“.

Weib: Bedeutungsspezialesierung und genauer Verschlechterung des Wortes

erfolgte seit der Auffüllung der synonymischer Reihe durch die Lexeme Frau,

Frauenzimmer. Im ahd war wib neutral.

6 Thema № 6 Wortschatzerweiterung durch Übernahme aus


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