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Charakteristik der Wortbedeutung
1. Lexikalische und grammatische Bedeutung des Wortes. 2. Motiviertheit der Wortbedeutung: Motiviertheit der Zusammensetzungen, Ableitungen, Lautnachahmungen, Wurzelwörter. Das Etymon. Klassifikation der Etymone. 3. Struktur der Wortbedeutung: a) Wortbedeutung als semantische Invariante. Lexikalische und aktuelle Bedeutung. Klassifikation der lexikalischen Bedeutungen des Wortes: Haupt- und Nebenbedeutung, direkte nominative und übertragene Bedeutung, freie und phraseologisch gebundene Bedeutung. b) Komponentenstruktur (Semenstruktur) der Wortbedeutung. c) Rationale und emotionale Komponenten der Wortbedeutung: Begriffskern, Nebensinn, Gefühlswert. Konnotation.
Die Wortbedeutung oder lexikalische Bedeutung des Wortes ist der Inhalt des Wortes als Bestandteil des Systems der Sprache. Wie schon gesagt, ist die Bedeutung ein gesellschaftlich determiniertes, interindividuelles Abbild der Merkmalstruktur einer Erscheinung der objektiven Realität. Das Wort hat aber nicht nur lexikalische, sondern auch grammatische Bedeutung. Unter grammatischer Bedeutung versteht man die zusätzlichen Hinweise auf das Verhältnis des Wortes einer Wortart zu den anderen Wörtern. Die grammatische Bedeutung tritt als eine zusätzliche Bedeutung zur lexikalischen Bedeutung auf und drückt verschiedene Beziehungen aus, die mit einer bestimmten grammatischen Kategorie verbunden sind. Die lexikalische Bedeutung und die grammatische Bedeutung sind aufs engste miteinander verbunden. Da das Wort als sprachliche Grundeinheit aus Lautkörper und Bedeutung besteht, spielt die Frage nach dem Charakter der Beziehung zwischen dem Lautkörper (Formativ) und der Bedeutung eine sehr wichtige Rolle. In der Lexikologie wird diese Frage als Problem der Motiviertheit (Motivation) oder Nichtmotiviertheit der Wortbedeutung betrachtet. Die Motiviertheit ist also die Beziehung zwischen Lautgestalt (Formativ) und Bedeutung, bei der die Wahl der Lautgestalt durch bestimmte Eigenschaften des Benennungsobjekts bedingt ist. Bei der Benennung (Nomination) eines Gegenstandes spielt eine Rolle gewöhnlich ein Merkmal (Motiv), wonach der ganze Nominationsgegenstand benannt wird. So z.B. “der Frühling” wird nach dem Merkmal “früh” benannt, und “früh” selbst geht auf die Wurzel * pro = ‘zeitlich vorn, voran’. Das Merkmal, das der Bedeutung zugrunde gelegt wird, heiβt das Etymon. M.a.W. das Etymon ist die Urbedeutung des Wortes, seine ursprüngliche Motiviertheit oder die etymologische Bedeutung des Wortes. Man soll das Etymon mit der Bedeutung des Wortes nicht verwechseln. Das Etymon (= innere Form des Wortes) ist eine historische Erscheinung, wird von der historischen Lexikologie erforscht (d.h. diachronische); die Wortbedeutung und ihre semantische Motiviertheit ist aber eine streng synchrone Erscheinung. Es kann vorkommen, dass die etymologische Bedeutung und die semantische Motiviertheit zusammenfallen, aber öfter sind sie verschieden. Im Laufe der Entwicklung verändern die Wörter ihre Bedeutungen, so dass es manchmal unmöglich ist, das Etymon, oder die ursprüngliche Bedeutung des Wortes wiederherzustellen. Man spricht dann von dem sogenannten toten Etymon. Diese Wörter sind vom synchronen Standpunkt aus unmotiviert, z. B. Das Wort “Katze”. Vermutlich entstand dieses Wort vom Ruf der Wildkatze. Zu den unmotivierten Wörtern gehören auch: die Sache, der Wald, der Berg, das Auge u.v.a. Ihre Urbedeutung (die innere Form) läβt sich überhaupt nicht deuten, das der Benennung zugrunde liegende Etymon (Motiv, Merkmal) ist längs spurlos aus der Sprache verschwunden. Manche Wörter der deutschen Gegenwartssprache sind vom synchronen Standpunkt aus motiviert, d.h. es ist leicht, ihr Etymon zu verstehen. Das sind die Wörter mit lebendigem Etymon: z.B. vierzehn, der Flieger, die Sonnenblume, das Schneeglöckchen u.a. Es gibt auch Wörter, deren Urbedeutung sich nicht so leicht finden läβt, denn diese Wörter sind vom Standpunkt der modernen Sprache aus nicht mehr motiviert. Ihre Urbedeutung kann man nur durch historisch-etymologische Analyse feststellen (aufdecken). Dabei handelt es sich um Wörter mit verdunkeltem (verblaβtem) Etymon, z. B. “Tisch ” vom lat. discus, Nachtigall – vom ahd. nahtigalan (= Nachtsängerin) u.a. Wenn es schwer ist, die ursprüngliche Bedeutung des Wortes (das Etymon) wiederherzustellen, so soll man das Wort im etymologischen Wörterbuch nachschlagen. Die Urbedeutung hatten also alle Wörter (d.h. etymologisch sind alle Wörter motiviert), aber vom synkronen Standpunkt aus sind nicht alle Wörter motiviert. Auf der Ebene des Morphems ist die Bedeutung nicht motiviert, deshalb sind die Wurzelwörter semantisch nicht motiviert, d.h. die Verbindung zwischen dem Lautkörper und der Bedeutung ist nicht motiviert, z. B. der Berg, das Ohr usw. Man kann nicht erklären, warum die Lautverbindung b-e-r-g gerade die Bedeutung “Berg” hat, und nicht etwa eine Lautverbindung r-a-l. Die Verbindung von Lauthülle und Bedeutung ist willkürlich, arbiträr. Nachdem aber nun einmal diese Bedeutung an gerade diesen Lautkomplex gebunden ist, kann man sie nicht davon lösen und etwa auf “Ral” übertragen, weil man dann nicht mehr verstanden würde. Die Ableitungen und Zusammensetzungen sind aber motiviert. Jeder Muttersprachler kann ihnen die richtige Bedeutung zuordnen, auch wenn er sie nie vorher gehört oder gelesen hat. Sie geht aus der Bedeutung ihrer Teile und der Bedeutung ihrer wortbildenden Modelle hervor. Es handelt sich dabei um die wortbildende oder morphologische Motivation der Wörter. Z.B. die Bedeutung des abgeleiteten Wortes “Lehrer” ist durch die Bedeutung des Stammes lehr- und die Bedeutung des Wortbildungsmodells der Nomina agentis auf –er zu erklären. Die Bedeutung des Wortes “Kindergarten” ist durch die Bedeutungen der primären Stämme Kind und Garten und die Bedeutung des Modells der sog. determinativen Komposita motiviert. Die Wörter mit der übertragenen Bedeutung sind semantisch motiviert, ihre Motiviertheit ist durch Bildhaftigkeit hervorgerufen, z.B. Er ist ein Esel! Die Grundbedeutung des Wortes “der Esel” (das Tier) ist unmotiviert, die übertragene (metaphorische) Bedeutung (ein Dummkopf) ist durch das Vergleichsmerkmal (dumm) motiviert. Die lautnachahmenden Wörter sind phonetisch motiviert. Phonetisch-phonologische Motivation haben die Wörter, die eine direkte Beziehung zwischen Laut (Lautkomplex) und Bedeutung erkennen lassen. Diese ist immer intuitiv und unvollständig. Oft handelt es sich dabei um Schallnachahmungen (der Kuckkuck, der Uhu, lallen, piepen usw.). Auch bestimmte Phonemkombinationen können in einer Sprache Reihen von Wörtern mit semantischen Gemeinsamkeiten bilden: z.B. im Deutschen bezeichnet die Kombination mit -tsch- schmatzendes Geräusch: patschen, klatschen, lutschen usw. Oder -fl- im Anlaut drückt oft die Bedeutung “schnell”, oft “zuckend bewegt” aus: Flamme,flattern, flimmern, flott usw. Also, man unterscheidet phonetisch-phonologische, wortbildende oder morphologische und semantische Motiviertheit der Wortbedeutung. Betrachten wir die Struktur der Wortbedeutung. Wie schon gesagt, ist das Wort die Einheit der Sprache (ein potentielles Zeichen) und die Einheit der Rede (ein aktuelles Zeichen). Dementsprechend unterscheidet man lexikalische Bedeutung (Bedeutung im System) und aktuelle Bedeutung (im Text realisierte Bedeutung) /nach W. Schmidt/ oder potentielle und aktualisierte Bedeutung /nach J.Erben/. Unter lexikalischer Bedeutung versteht man die potentielle Bedeutung oder die Bedeutung als Möglichkeit. Lexikalische Bedeutung ist der komplexe Inhalt des Wortes als Bestandteil des Systems der Sprache. Die lexikalische Bedeutung kann durch die konkreten Bedeutungen in der Rede realisiert werden. z.B. das Wort “schwarz” ist vieldeutig (polysem), umfasst einige Bedeutungen: “Farbenbezeichnung”- ein schwarzes Kleid; “düster, unheilvoll” – schwarze Gedanken; “boshaft, niederträchtig” – schwarze Tat; “illegal” – etwas schwarz kaufen usw. Die lexikalische Bedeutung ist sozusagen “ein Sammelort” aller aktuellen Bedeutungen. Sie wird als semantische Invariante, d.h. die Gesamtheit der lexikalisch-semantischen Varianten (LSV) bezeichnet. Die lexikalische Bedeutung umfasst alle möglichen kontextualen Realisierungen der Bedeutung. Die aktuelle Bedeutung ist die eindeutig determinierte Wortbedeutung im Kontext, auf der Ebene der Rede. Die häufig aktualisierte Bedeutung kann neue semantische Bedeutungsschattierungen erzeugen, auf solche Weise kann aus einer okkasionellen Bedeutung eine usuelle entstehen. Vgl.: 1. Die Kinder spielen mit ihrem Vater. 2. Ziolkowski ist der Vater der Kosmonautik. 3. Der Wunsch ist der Vater des Gedankens. In den Beispielen 2 und 3 werden in der Bedeutung des Wortes “Vater” die semantischen Merkmale “männlich” und “von Kindern” unterdrückt, betont wird das Merkmal “Erzeuger”, deshalb realisiert das Wort andere Bedeutungsschattierungen – “Begründer (der Kosmonautik)”, “Erzeuger (des Gedankens)”. Neue Bedeutungsschattierungen entstehen auf der Ebene der Rede. Häufiger Gebrauch in festen Umgebungen führt zu den neuen Bedeutungen, die man lexikalisch-semantische Varianten (LSV) nennt. Das Ergebnis dieser Erweiterung des Bedeutungsumfanges ist die Polysemie des Wortes. Die Struktur der Wortbedeutung kann von verschiedenen Seiten her charakterisiert werden. Man unterscheidet zwischen der Komponentenanalyse, semasiologischer, onomasiologischer Analyse und anderen Methoden. Die Komponentenanalyse oder die Semanalyse ist die Zerlegung der Wortbedeutung in die kleinsten bedeutungstragenden Elemente. Die Wortbedeutung ist strukturiert, d.h. sie besteht aus einer Konfiguration der Bedeutungselementen, die mit verschiedenen Termini bezeichnet werden: Seme, semantische Merkmale, Bedeutungselemente, semantische Komponenten, Noeme, semantische Marker, Distinktoren. Der gebräuchlichste Terminus ist “das Sem”. Seme sind die kleinsten Elemente der lexikalischer Bedeutung. Diese wird dementsprechend als “Semem” bezeichnet. Die Komponentenanalyse oder die Semanalyse setzt die Zerlegung der Wortbedeutung in Seme voraus. Seme sind hierarchisch angeordnet. Die Gesamtheit der Seme heiβt das Semem. In der Struktur der Wortbedeutung gibt es kategoriale Seme (sie spezifizieren das Lexem als Wortart: das kategoriale Sem der Verben ist “Prozess, Prozessualität”, das der Substantive – “Gegenständlichkeit”, das der Adjektive – “Merkmalhaftigkeit”), lexikalische oder individuelle Basisseme (sie bilden den Begriffskern der lexikalischen Bedeutung), differenzierende oder konkretisierende und auch begrifflich wertende Seme (die letzten können auch fehlen, wenn die Bedeutung konnotativ neutral ist). Betrachten wir die Hierarchie der Seme an einem Beispiel: Löwe / Katze Gegenständlichkeit (kategoriales Sem) belebt 1 lexikalische Tier Basisseme Katze (katzenartig) /\ wild domestiziert differenzierende 1 1 Seme mächtig, gefährlich anschmiegsam Herrscher der Tiere (positive Einschätzung) begrifflich- wertendes Sem (Andere Beispiele sieh im Lehrbuch von M.D.Stepanova, I.I.Cernysova, S.17-18) Zerlegen wir das Semem “Mutter” in Seme (Bedeutungselemente): Lebewesen (belebt) Mensch weiblich Mutter verwandt gebährend ernährend erziehend Im Kontext wird die lexikalische Bedeutung des Wortes “Mutter” aktualisiert, einige Seme werden hervorgehoben, die anderen unterdrückt. Z.B. betont man das Merkmal “ernährend”, so gebraucht man das Wort in übertragener Bedeutung “Mutter Erde (Natur)”, das Merkmal “erziehend” – Almamater (Hochschule), “gebährend” – in der Bedeutung “Weibchen”. Die Bedeutungen der Wörter stellen also bestimmte Kombinationen der Seme dar. In einem vieldeutigen Wort wird jede lexikalisch-semantische Variante (=LSV) der Wortbedeutung als Semem (Kombination von Semen) angesehen. Die Ausgliederung der Seme ermöglicht die Erklärung solcher Erscheinungen wie Synonymie, Polysemie, Homonymie. Bei der semasiologischen Analyse bestimmen wir die Mehrdeutigkeit (Polysemie) des Wortes und seine Homonymie. Das vieldeutige (polyseme) Wort hat einige Bedeutungen (m.a.W. LSV), die durch das allgemeine semantische Merkmal vereinigt werden. Betrachten wir die semantische Struktur des Wortes “(der) Flügel”. Jede LSV ist in diesem Fall ein Semem und die lexikalische Bedeutung des polysemen Wortes ist die Gesamtheit von Sememen. Sie bilden die semantische Struktur des Wortes. Das Wort “(der) Flügel” hat einige Bedeutungen (LSV), die durch das gemeinsame Sem “doppelseitig, parallel angeordnet” miteinander verbunden sind.
(Ein Schema)
Die Bedeutungen des vieldeutigen Wortes, die durch eine und dieselbe Lautung und durch das gemeinsame semantische Merkmal vereinigt sind (z.B. Ähnlichkeit der Form, der Funktion usw.), nennt man die lexikalisch-semantischen Varianten (LSV) der Wortbedeutung. Die Polysemie setzt verschiedene Gegenstände (Denotate) voraus, denen verschiedene Bedeutungen (Signifikate) entsprechen, die ein gemeinsames Merkmal haben. Die Polysemie entsteht, weil die Sprache im Vergleich zur Wirklichkeit ein begrenztes System ist. Wenn aber die Bedeutung des Wortes durch das gemeinsame semantische Merkmal mit anderen Bedeutungen (LSV) nicht vereinigt ist, so ist das ein Homonym. In unserem Fall ist das die Bedeutung “ein groβes Klavier”. Homonyme (griech. “homos” – gleich, “onoma”- Name) sind Wörter mit gleichem Lautkörper und verschiedenen Bedeutungen. Es gibt zwei Hauptwege der Bildung der Homonyme: der Zerfall der Polysemie (d.h/ der Abbruch der Verbindung zwischen den LSV des Wortes) und der Zusammenfall des Klanges verschiedener Wörter oder ihrer Wortformen. Homonyme können auf verschiedene Weise klassifiziert werden. Man unterscheidet zwischen den vollständigen und unvollständigen Homonymen, zwischen den lexikalischen, lexikalisch-grammatischen und grammatischen Homonymen. Jede Bedeutung eines vieldeutigen Wortes (jede LSV) vereinigt in ihrer Struktur verschiedene Seme, aber ihrerseits bilden die LSV eines vieldeutigen Wortes ein Bedeutungsgefüge oder ein System. Sie (die LSV) sind in diesem System hierarchisch angeordnet. Das System der Bedeutungen eines vieldeutigen Wortes heiβt anders die semantische Struktur des Wortes. Man kann sie graphisch verschiedenartig darstellen. Wilhelm Schmidt analysiert die Bedeutung des vieldeutigen Wortes “grün”, das durch verschiedene Kontexte aktualisiert wird: das grüne Kleid - A “eine Farbe (die Farbe frischer, wachsender Pflanzen)” grünes Holz, grüne Bohnen - B “ frisch (Eigenschaft lebendiger Pflanzen)” grünes Obst - C “unreif” grüne Heringe, grüner Speck - D “frisch, roh (nicht gesalzen, nicht gekocht, nicht konserviert)” Gasthaus zu grüner Hoffnung - E “lebenskräftig, hoffnungsvoll” j-m grün sein - F “günstig, gewogen” ein grüner Junge (Grünschnabel) - G “charakterlich, geistig unreif”
(ein Schema) A – Hauptbedeutung (Kern der Bedeutung) direkte, wörtliche, eigentliche nominative Bedeutung
B, C – nominativ abgeleitete (die weiteren nomina- tiven) Bedeutungen Nebenbedeutungen D, E, F, G - übertragene (uneigentliche) Bedeutun- (Peripherie) gen E, F, G – phraseologisch gebundene Bedeutungen
Vom Standpunkt der Nominationstechnik aus unterscheidet man direkte (die parallellen Termini: wörtliche, eigentliche nominative) Bedeutungen und übertragene (uneigentliche) Bedeutungen. Den Kern der Bedeutungsstruktur des polysemen Wortes bildet die direkte Bedeutung. Sie wird als Hauptbedeutung bezeichnet. Sie erscheint im Bewuβtsein der meisten Menschen auch bei isolierter Nennung des Wortes. Die Hauptbedeutung des Wortes ist die Bedeutung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt als gesellschaftlich wichtigste Bedeutung des Wortes im Bewuβtsein der Sprachgemeinschaft zuerst realisiert wird, z.B. für das Wort “grün” ist das die Farbenbezeichnung. Die anderen Bedeutungen dieses Wortes sind Nebenbedeutungen: B,C – LSV erster Ordnung; primäre Bedeutungs-beziehungen; D, E, F, G - LSV zweiter Ordnung; sekundäre Bedeutungs-beziehungen. Am Beispiel des Wortes “grün” sehen wir die lexikalische Bedeutung als ein Gefüge (ein System, eine Gesamtheit) der LSV, die im Kontext realisierbar sind. Manche Bedeutungen des Wortes treten nur unter besonderen Bedingungen auf, und zwar, wenn das betreffende Wort Bestandteil einer bestimmten stehenden Verbindung ist. Das sind phraseologisch gebundene Bedeutungen. Sie entstehen dann, wenn ein nicht völlig eindeutig abgrenzbare (bestimmbare) Bedeutung von der Verwendung des Wortes in einem bestimmten phraseologischen Kontext abhängt, z.B. mit einem blau en Auge davon kommen – “ohne groβen Schaden davon kommen”, leeres Stroh dreschen – “vergebliche, unnützliche Arbeit tun”. Man kann die Wortbedeutung auch vom anderen Standpunkt aus klassifizieren, z. B. nach Bezeichnungs- und Inhaltsfunktion. Nach diesem kriterium unterscheidet man drei Typen der lexikalischen Bedeutung oder drei Komponenten der Wortbedeutung: denotative (referentielle), signifikative (designative) und konnotative (bewertende) Komponenten. Die denotative Komponente entsteht auf Grund der Merkmale des Denotats. Die denotative Komponente ist die realisierte Funktion des Sprachzeichens, einen bestimmten Gegenstand (ein Denotat) zu repräsentieren. Die signifikative Komponente der Wortbedeutung entsteht als Resultat der Inhaltsfunktion des Sprachzeichens, und zwar als das interindividuell invariante Abbild der Merkmale des Denotats. Ein Denotat kann auch einige Signifikate (Designate) haben. So z. B. haben die Bedeutungen der Wörter “ Morgen stern” und “ Abend stern” verschiedene Inhaltsfunktionen (Begriffe, Signifikate), was durch Merkmale “Morgen” und “Abend” betont wird, aber bezeichnen jedoch ein identisches Denotat, den Planeten Venus. Ähnliche Beispiele: der Kapitalist - der Arbeitgeber das straβenmädchen – das Freudenmädchen der Sieger von Jena – der Besiegte von Waterloo (Napoleon). Die signifikative Komponente der Wortbedeutung zeigt, “wie” das Denotat von den Sprachträgern wahrgenommen wird, welche Merkmale hervorgehoben werden. Die denotative und die signifikative Komponente der Wortbedeutung bilden eine Einheit, sie werden deshalb oft als denotativ-signifikative Bedeutung bezeichnet. Diese Komponenten gehören zu den rationalen Komponenten der Wortbedeutung, die konnotative Komponente bezeichnet man als emotionale Komponente. Die konnotative Komponente der Wortbedeutung (m.a.W. konnotative Bedeutung) resultiert aus wertenden semantischen Merkmalen der signifikativen Bedeutung der Wörter. In den Wertungen drücken sich die Beziehungen des Menschen zu den von ihm widerspiegelten Gegenständen und Erscheinungen der objektiven Realität aus. Diese Merkmale werden in der signifikativen Bedeutung des Wortes als begrifflich wertende semantische Merkmale fixiert, z.B. die Wörter “(das) Gelaufe”, “(die) Visage”, “(das) Früchtchen” haben negative begrifflich wertende Merkmale in ihrer Bedeutung oder negative Konnotation; die Wörter “(die) Raumpflegerin”, “(der) Prachtkerl” – positive konnotative Komponente. Die Konnotation geht in die Bedeutungen der Wörter ein, ebenso wie der Begriff (der Begriffskern, Begriffsbedeutung). W.Schmidt schreibt über den komplexen Charakter der lexikalischen Bedeutung des Wortes. Sie besteht nach W.Schmidt aus dem Begriffskern, Nebensinn und Gefühlswert. Die Merkmale des Denotats, die das abstrahierende Denken als wesentliche für die Klasse von gegenständen bestimmt hat, bilden den begrifflichen Kern der Wortbedeutung. Dabei wird der populäre (alltägliche) Begriff gemeint. Z.B. für die Bedeutung des Wortes “Pferd” sind folgende Merkmale wesentlich: das Huftier, Gebrauchstier, wiehert, nicht gestreift. Wörter mit gleichem oder identischem Begriffskern können aber unterschiedliche kommunikative Effekte erzielen. So beziehen sich die Wörter “Feierabendheim” und “Altersheim” auf dieselbe Klasse von denotaten, haben denselben begrifflichen Kern, und zwar: Wohnhaus für alte Menschen. Dennoch haben diese Wörter unterschiedliche signifikative Bedeutung. Dieser Unterschied wird durch unterschiedliche assoziative Beziehungen der Morpheme erzeugt. Wir verbinden mit “Feierabendheim” unwillkürlich Ruhe, Heimat, Gemütlichkeit, mit “Altersheim” dagegen in erster Linie Alter, Lebensende der Menschen. Man bestimmt den Nebensinn in der signifikativen Bedeutung des Wortes als Begleitvorstellungen, die gewohnheitsgemäβ bei allen Sprechern einer Sprachgemeinschaft aufgelöst werden, die aber interindividuell sind und mit dem Begriffskern nicht übereinstimmen. Z.B. beim Vergleich der Wörter “Kehrfrau”, “Putzfrau”, “Reinigungskraft” und “Raumpflegerin” erkennen wir, dass die unterschiedliche Wirkung der Wörter nicht auf dem begrifflichen Kern beruht. Dieser kern ist annähernd identisch. Er besteht aus den Merkmalen: Frau, Agens, saubern, Räume, und aus anderen Elementen. Die assoziativen Beziehungen (Nebensinn), die von den verbalen Bestandteilen dieser Substantive ausgehen, bewirken unterschiedliche Reaktionen: “kehren” und “putzen” beziehen sich auf die manuelle Arbeit zur Beseitigung des Schmutzes, “reinigen” läβt auch technische Hilfsmittel zu. Und “pflegen” schafft die Beziehung zu feiner, sauberer Arbeit. Noch ein Beispiel: “Tischler” und “Schreiner” (vgl. im Russischen “ïëîòíèê” è “ñòîëÿð”). Die konnotative Bedeutung (oder der Gefühlswert, die Wertung) der Wörter wird durch die negativen oder positiven Wertungselemente gegeben, die mit dem begrifflichen Kern verbunden sind. Die Wertungselemente ist der Ausdruck der Billigung oder Miβbilligung, Hoch- oder Geringsschätzung des Denotats durch die Sprachgemeinschaft. Sie werden sprachlich entweder durch bestimmte Morpheme repräsentiert oder durch die lexikalische Einheit erzeugt. Der Gefühlswert kann durch wortbildende Präfixe (bei den Verben auch Suffixe), Bestandteile der Komposita, metaphorische Übertragung ausgedrückt werden, z.B. negativ bewertende Bedeutung verleihen dem Wort folgende Präfixe und Suffixe: ver-: versalzen, verachten; erz-: erzfaul, erzdumm -ling: der Schreiberling -chen: das Dämchen, das Freundchen Ge-: das Gelaufe, das Gerede - erei: die Singerei, die Sauerei
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