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Motiviertheit bzw. Motivation der Wortbedeutung

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Die Frage nach dem Benennungsmotiv, d.h. die Frage nach der Beziehung

zwischen Formativ und Bedeutung ist eine uralte Frage. Die Motiviertheit ist die

Beziehung zwischen Formativ und Bedeutung, bei der die Wahl des Formativs

durch bestimmte Eigenschaften des Benennungsobjekts bedingt ist. Einerseits

spricht man von dem konventionellen Verhältnis zwischen dem Objekt und seiner

Bezeichnung. Andererseits, laut, z.B. F. de Sausure, ist dieses Verhältnis arbiträr,

d.h. dass zwischen dem Ding und seiner Bezeichnung kein objektiv-begründetes,

Verhältnis besteht. Mit anderen Worten, die Wahl der Lautkomplexe bzw. des

Formativs zur Bezeichnung einer Gegenstandsklasse ist nicht durch die Natur dieser

Gegenstände bedingt, wie das z.B. die unterschiedlichen Bezeichnungen des

Gegenstands „Baum" in verschiedenen Sprachen bezeugen (vgl. deutsch: „Baum“,

russ. „дерево”, lat. „arbor“, engl. „tree“ usw.). Ganz anderer Meinung war aber W.

v. Humboldt, der eine ursprüngliche naturgebundene Beziehung zwischen dem Wort

und von ihm benannten Objekt der Wirklichkeit behauptete.

Auf W.v.Humboldt geht der Terminus „die innere Wortform“ zurück. Dieser

Terminus bezog sich auf die Sprache als Schöpfung des „ewigen Volksgeistes“.

W.v.Humboldt betrachtete die Sprache als „die sich ewig wiederholende Arbeit des

Geistes, den artikulierten Laut zum Ausdruck des Gedankens fähig zu machen."

( Humboldt W.v. Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren

Einfluss auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechts; Humboldt W.v.

Schriften zur Sprachphilosophie. Berlin, 1963, S.418.)

Der Terminus „die innere Wortform" wird in der Fachliteratur der Gegenwart

nicht nur im Zusammenhang mit der etymologischen Bedeutung des Wortes

gebraucht, sondern auch für die semantische Motiviertheit des Wortes in der

Synchronie.

Der Prozess der Nomination besteht meistens darin, dass ein oder einige

Merkmale des Nominationsobjekts hervorgehoben und im sprachlichen Zeichen

festgebunden werden. Die Merkmale, die wir für den Benennungsprozess nutzen,

Nennen man die Benennungsmotive. Die Benennung nach einem Merkmal ist laut

Sprachlicher Prozess. Das Merkmal aber, das der Bezeichnung des Objektes (der

Bildung des Lautkomplexes) zugrunde gelegt wird, erschöpft bei weitem nicht das

Ganze Wesen des Objekts, stellt meistens nicht alle seinen Eigenschaften dar. Von

Anfang an entsteht also ein Konflikt zwischen dem Inhalt und der Form und die


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