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Univerbicrte Phrascologismen
Gerade bei den wenig auffälligen (z. B. adverbialen) Phrascologismen kommt es häufiger vor, daß in den älteren Texten Wortkomhinationbn auftreten, die als Phraseologismen zu bewerten sind, die aber heute nur noch als univerbieite Einheiten bekannt sind, z. B.: Daß das Wort vorderhand (Duden GW: besonders schweizerisch, sonst veraltend, 'einstweilen, zunächst [einmal], vorläufig") aus der Wprtkombination vor der Hand entstanden ist, ist einem heutigen Sprecher wohl kaum mehr bewußt. (Das zeigt schon die Aussprache, bei der vorder als Einheilj rcalisierl wird, die eher an das Adjektiv vorder anzuschließen wäre.) Im „Kohlhaas" linden wir noch die ältere Formulierung, die damals - wie der Kontext erkennen läßt -bereits eine nichtwörtliche Bedeutung aufwies und damit wohl als phraseologisch gelten muß: (...) antwortete der Freiherr, die Farbe im Gesicht wechselnd, indem er eine Rede zu verschlucken schien: „er würde wohl tun, wenn er sich still in seinem Hause hielte, und den Schmaus bei dem Lockcwitzer Amtmann vor der Hand noch aussetzte." (Kleist, 79) Fazit Bei den meisten Phraseologismen, die uns in den Texten! vor und um 1800 begegnet sind, haben wir den Eindruck, daß wir sie mehr oller weniger verstehen, da wir sie an das heulige Lexikon und heutige Phraseologie anschließen können. Der Eindruck ist aber vielfach trügerisch. Am wenigsten problematisch sind eigentlich diejenigen Ausdrücke, die unx gar nicht mehr bekannt sind. Denn in diesen Fällen suchen wir im Kontext nach he fendeji Hinweisen, und diese lassen Sich manchmal linden. Wenn keine solchen Hinweise vorhanden sind, sind wir gezwungen, Wörterbücher zu konsullierqn. Viel schwieriger ist es mit den kleinen Semantischen Verschicbungen, die bei vielen Phraseologismen stattgefunden haben. Bei sehr genauer Lektüre entdeckt man vielleicht die allenfalls vorhandenen subtilen Hinweise im Kontoxt. Bei weniger intensiver Lektüre jedoch müssen sich auf Schritt und Tritt It'ichte Mißverständnisse einstellen. Ein leichter Verfremdungseffekt entsteht durch die vielfältigen kleineren Abweichungen im Morphosyntaktischen und lexikalischen Bereich. Zwar glauben wir mehr oder weniger zu verstehen, was gemeint ist, aber wir würden es üblicherweise nicht in Genau dieser Formulierung sagen. Поиск по сайту: |
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