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Identische Phraseologismen

Читайте также:
  1. Ausgestorbene Phraseologismen
  2. Phraseologismen mit anderer lexikalischer Besetzung
  3. Phraseologismen mit morphosyntaktischen Differenzen

Ein Teil der heutigen Phraseologie war schon damals in genau der gleichen

Form und Bedeutung vorhanden. Wie groß dieser Teil tatsächlich ist, darüber gibt es

noch keine Untersuchungen. Mir scheint aber die Menge der Phraseologismen, die

bis heute völlig identisch geblieben ist, relativ klein zu sein. Die folgenden

Formulierungen könnte man auch heute noch lesen:

Kohlhaas schäumte vor Wut (Kleist, 21)

Eine besonders auffällige Übereinstimmung findet sich im Kinegramm jmdm.

auf Jen Fuß auf die Füße treten, das damals wie heute wörtlich und übertragen ('jmdn.

kränken, beleidigen') gebraucht werden konnte.

Im ersten Beispiel zeigt der Kontext, der den Gong betrifft, daß der Ausdruck

primär wörtlich gemeint ist. Da es zugleich aber auch um Anstand geht, ist die

übertragene Bedeutung mindestens schon nahegelegt: die Art des Gehens ist eben

Symptom für den Charakter.

Gib acht (...) auf seinen Gang und Ansiami; ob er lieber allein seinen Weg

gehl oder sich immer an eines andern Arm hauet: ob er in einer gladen Linie

fortschreiten kann oder seines Nebengängers Weg durchkreuzt, oft an uiuhe

slöCt und ihnen auf die Füße Irin (...) (Knigge. 77)

Hüte Dich, diesem [dem Frömmler] auf irgendeine Weis«in die Hände zu

fallen! Fliehe ihn! Tritt ihm nicht auf den Fuß\ Beleidige ihn nicht, wenn Dir

Deine Ruhe lieb ist! (Knigge. 128)

Ein einziger unbesonnener Schrill in seiner frühen Jugendj durch welchen

sich der Ehrgeiz und die Eileikeil eines Weibes gekränkt hielten, obgleich

sie ihn, früher als er sie. auf den Fuß getreten halle, war schuld daran, daß er

nachher allerorten (...) Widerstand und fast unübersteigliches Hindernis

fand. (Knigge. 196)

Neben diesem Ausdruck kennen wir die ähnliche Fornu lierung jnnlin. auf die

Zehen treten 'jmdn. kränken, jmdm. Arger bereiten', der aber (nach Duden II)

im Gegensatz zum ersleren als umgangssprachlich markiert ist.

Statt völliger Übereinstimmung findet man häufiger den Fall, daß die allere

Formulierung in der heuligen Sprache gegenüber andcijen Varianten weniger üblich

ist:

(...) wo er still hielt und seinen Freunden entgegen rief: Ihr / ahi mich doch

nicht zum besten'? (Goethe. Wahlverwandtschaften, 15 f.)

[Die Variante hallet... ist heule die üblichere.]

Der Mundschenk (...) nahm das Wort und sagle (...) (Kleist; 54)

[Nach Duden II ist die Variante nahm heute seltener als die Variante ergriff]


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