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Zusammensetzung
Билет Das Merkmal, das der Bezeichnung des Wortes zugrunde liegt, nennt man gewцhnlich die innere Form des Wortes, z. B. die innere Form des Wortes; Mittag birgt in sich den Zeitbegriff (die Mitte des Tages). Das Substantiv Arbeiter ist auf das Verb arbeiten zurьckzufьhren, das Suffix -er weist auf die handelnde Person mдnnlichen Geschlechts hin. Das ganze Wort bezeichnet denjenigen, der arbeitet. Die innere Form des russischen Wortes подушкаzeigt, daЯ dieser Gegenstand unter das Ohr gelegt wird, was zu seinem Merkmal geworden ist (под ушком). Als Synonyme zu dem Terminus die innere Form werden auch andere gebraucht: Bild, Etymon Urbedeutung, etymologische Bedeutung des Wortes u. dgl. Manche Wцrter der modernen deutschen Sprache sind etymologisch motiviert, d. h. es ist leicht, ihr Etymon zu verstehen. Solche Wцrter mit lebendigem Etymon lassen sich leicht etymologisieren. Zu diesen gehцren: vierzehn, Flieger, landen, Geburtstag u. a. In anderen Fдllen wiederum ist es nicht so leicht, die Urbedeutung der Wцrter zu finden, denn diese sind vom Standpunkt der modernen deutschen Sprache aus nicht mehr motiviert; um ihre Urbedeutung aufzudecken, muЯ man sie einer speziellen historischetymologischen Analyse unterwerfen. Dabei handelt es sich um Wцrter mit verdunkelter Urbedeutung, und solche Wцrter nennt man Wцrter mit verdunkeltem Etymon, z. B. Tisch vom lat. discus, Nachtigall vom ahd. nahtigala — eigentlich 'Nachtsдngerin'. Im modernen Deutsch gibt es aber viele Wцrter, deren Urbedeutung sich ьberhaupt nicht deuten lдЯt. Es ist bezeichnend, daЯ sogar die historisch-etymologische Analyse nicht zum Verstehen des Etymons fьhrt, denn das der Benennung zugrunde liegende Etymon ist lдngst spurlos aus der Sprache verschwunden. Hier handelt es sich um die Wцrter mit totem Etymon. Zu solchen unmotivierten Wцrtern gehцren: Sache, Auge, Ohr, Wald, Berg, fahren u. v. a.
Билет Betrachten wir nun die Ursachen, die zur Verdunkelung oder zum Verschwinden des Etymons des Wortes fьhren kцnnen. 1. Eine der Ursachen der Verdunkelung des Etymons ist das Verschwinden von Wцrtern aus dem selbstдndigen Sprachgebrauch. Hier unterscheiden wir folgende Fдlle: a) Das Verschwinden des Wurzelwortes — Hierfьr lassen sich einige Beispiele anfьhren. Es ist schwer vom Standpunkte der modernen deutschen Sprache aus die Urbedeutung der Wцrter Geburt, Bahre, Bьrde, Gebдrde gebдren, des Suffixes -bar zu verstehen, weil das ihnen zugrunde liegende (als Zentrum dienende) althochdeutsche Verb heran verlorengegangen ist. b) Das Verschwinden des Bestimmungs Undeutlich ist die Urbedeutung des Wortes Maulwurf (mhd. moltwerf), was eigentlich 'das die Erde (mhd. molte) aufwerfende Tier' bedeutete.
c)Das Verlorengehen des Wurzelwortes — des zweiten Elementes der Zusammensetzung — hat auch die Verdunkelung der Bedeutung des ganzen Gebildes zur Folge: das mittelhochdeutsche Substantiv lit 'Deckel' existiert im modernen Deutsch nicht mehr, daher die Verdunkelung der Urbedeutung des zusammengesetzten Wortes Augenlid (mhd. ougelit) 'Augendeckel', jetzt die Bezeichnung eigentlich der den Augapfel von vorn her bedeckenden Hautfalte. d) Das Verschwinden des Wortes — der Komponente einer stehenden Wortverbindung — wirkt auf die Verdunkelung der Urbedeutung der ganzen Wortverbindung. Stehende Wortverbindungen mit Kind und Kegel, mit Mann und Mage sind nicht mehr motiviert, denn das Verschwinden der Wцrter Kegel 'uneheliches Kind' und Mage 'Verwandter' aus der Sprache verdunkelt die Etymone dieser Wortpaare. 2. Als die zweite Ursache der Verdunkelung der Urbedeutung des Wortes gelten phonetische Verдnderungen im lautlichen Bestand des Wortes, die zur Verдnderung seiner дuЯeren Form fьhren. Diese phonetische Entwicklung verursacht, daЯ das Wort der ihm genetisch verwandten Form дuЯerlich unдhnlich wird. Hier sind folgende phonetische GesetzmдЯigkeiten zu erwдhnen: a) Assimilation — Angleichung eines Lautes an den be b) Dissimilation — Entgleichung zweier benachbarten c) R e d u k t i o n der unbetonten Laute wirkt auch auf die Ver d)Die Verengung des Vokals a>o vor den Nasalen kann ebenfalls die Verdunkelung der Urbedeutung verursachen, das sieht man z. B. am Worte Argwohn (mhd. arcwдri) 'falsche, irrige Vermutung', das sich von dem Worte Wahn abgesondert hat. e)Die lautliche Umgestaltung des Wortes kann zu orthographischen Eigentьmlichkeiten fьhren, z. B. das Beibehalten der дlteren Schreibweise des Umlauts hat den ProzeЯ der Verdunkelung des Etymons zur Folge. In den Substantiven Eltern und Mensch hat sich die alte Schreibweise des Umlauts erhalten, was ihre Zurьckfьhrung auf die urverwandten Wцrter ahd. alt und ahd. man(n) erschwert. 3. Die dritte Ursache der Verdunkelung der Urbedeutung ist der Bedeutungswandel. Das Wort erleidet zuweilen in seiner Entwicklung solch eine Дnderung der Semantik, daЯ es von seinem Etymon im modernen Deutsch weit abliegt. Das Verb lesen z. B. bedeutete ursprьnglich 'auswдhlend sammeln'. Diese Bedeutung des Wortes findet man auch jetzt. Wir lesen Kartoffeln (E. S t r i t t m a t t er). Das Wort bekommt allmдhlich in seiner weiteren Entwicklung eine andere Bedeutung, nдmlich den ProzeЯ des Lesens (eigentlich das Sammeln der Buchstaben).
10 билет Im Zusammenhang mit der Verdunkelung des Etymons entwickelt sich eine besondere sprachliche Erscheinung, die unter dem Fachausdruck Volksetymologie bekannt ist. Die Volksetymologie beruht auf der falschen Auslegung von Wцrtern mit unklarem Etymon, was mitunter Verдnderungen in ihrer Lautgestalt und auch in der Bedeutung zur Folge hat. Der Fachausdruck Volksetymologie wurde 1852 von dem Sprachwissenschaftler E. W. Fцrstemann. Das Wort Volk bezeichnet hier also den ungebildeten, des Lesens und Schreibens unkundigen Teil der Bevцlkerung. Alles das macht den Ausdruck Volksetymologie fragwьrdig und ungenau Deshalb scheint es uns richtiger zu sein, diese Erscheinung Fehletymologie zu nennen. In der deutschen Sprache lдЯt sich die Fehletymologie in einer Reihe von Wцrtern beobachten. So wird z. B. in dem Substantiv Meineid das erste Element irrtьmlicherweise mit dem Possessivpro-nomen mein assoziiert, was aber mit ihm nichts Gemeines hat, da es sich aus dem althochdeutschen Adjektiv mein 'falsch' entwickelt hat. Hier wird dem Worte eine neue, aber falsche Etymologie zugeschrieben; das geschieht auf Grund,des lautlichen Gleichklangs des aus der Sprache schon verschwundenen althochdeutschen Adjektivs mein 'falsch' mit dem jetzt bestehenden Possessivpronomen mein. Untersucht man eine Reihe fehletymologisierter Wцrter im Deutschen, so zeigt es sich bald, daЯ in der Entwicklung dieser sprachlichen Erscheinung neben dem zweifellos vorhandenen EinfluЯ zufдlliger lautlicher Дhnlichkeiten zweier Wцrter die log i-sche Assoziation, die durch mangelhaftes Verstehen eines unklaren Wortes hervorgerufen wird, eine groЯe Rolle spielt. Um das zu beweisen, seien hier einige Beispiele angefьhrt und erlдutert: Hдngematte (russ. гамак ), das sich vom ndrl. hatnac (aus dem Indianischen) herleitet, wurde mit dem Zeitwort hдngen in Verbindung gebracht, und das nicht so sehr wegen der — ьbrigens schwachen — lautlichen Дhnlichkeit, sondern vor allem auch deshalb, weil die Hдngematte hдngt. Der zweite Bestandteil des Wortes ist natьrlich mit Matte verbunden worden, Schlittschuh lautete ursprьnglich Schrittschuh 'Schuh zum weiten Schritt', aber in der Vorstellung kann es mit dem Schlittenfahren, mit dem Gleiten auf dem Eis, zusammengebracht werden, so daЯ es — in Anlehnung an Schlitten — schlieЯlich die neue Form Schlittschuh erhielt. Der Name der italienischen Stadt Mailand lautete im Mittelhochdeutschen Milan. Die neuhochdeutsche Diphthongierung des langen t>ei (ai) fьhrte zunдchst weiter zu der Form Mailan. In dieser Lautform geriet das Wort дuЯerlich in die Nдhe zum Monatsnamen Mai, daher auch die Schreibung mit ai. Weil Italien in Deutschland als Land des ewigen Frьhlings aufgefaЯt wurde, brachte man den zweiten Wortbestand lan mit Land in Verbindung. In diesem Fall verflechten sich phonetische und logische Assoziationen miteinander. So entwickelte sich die heutige Form Mailand, die ganz deutliche, sachlich begrьndete Assoziationen hervorruft, obgleich sie auf dem Wege der Fehletymologie entstanden ist. Die Wцrter mit Fehletymologie kann man im Deutschen etwa folgendermaЯen gliedern: a) Wцrter, bei denen die Fehletymologie zu keinen Verдnderun b) Die zweite weit zahlreichere Gruppe umfaЯt solche Wцrter, Ein дhnlicher Fall der Fehletymologie lдЯt sich wahrscheinlich in dem Wort Rebhuhn (ahd. rebahuon) aufweisen. Das erste Glied Reb- wird mit Rebe 'Weinrebe' in Verbindung gebracht. In Wirklichkeit ist das eher die Eindeutschung des russischen рябой'bunt', was das Gefieder des Rebhuhnes charakterisiert. c) Zu der dritten Gruppe gehцren solche Wцrter, deren Fehlety- Zur Verdeutlichung fьhren wir das Zeitwort hantieren in der Bedeutung 'sich mit etwas beschдftigen' an, das in der Vorstellung zweifellos mit dem Hauptwort Hand in Verbindung gebracht wird. In Wirklichkeit hat sich dieses Verb aus dem frz. hanter 'jemanden oft besuchen' entwickelt. Friedhof (mhd. frithof) 'eine umzдunte Stelle' (vgl. das moderne einfriedigen 'umzдunen'), heute versteht man Begrдbnisstдtte darunter. Die Fehletzmologie spielt keine grosse Rolle, denn sie tregt wenig yur Bildung neuer Woerter. 7 билет. Der deutsche Wortschatz entwickelt sich immerfort. Wir unterscheiden verschiedene Erscheinungen im Kommen und Gehen der Lexik und Phraseologie; einige Wцrter werden immer seltener gebraucht, veralten, werden archaisch und kцnnen sogar ganz verschwinden; andere wiederum entstehen im ProzeЯ der Sprachentwicklung. Der ProzeЯ des Alterns und Verschwindens der Lexik geht viel langsamer vor sich als das Entstehen von neuen Wцrtern und Wortverbindungen. Demzufolge sind drei Wortgruppen im Wortschatz der deutschen Sprache zu jeder bestimmten Entwicklungsperiode zu unterscheiden: a) Wцrter, die zu dieser bestimmten Periode gang und gдbe sind b) Wцrter, die aus irgendwelchem Grund veraltet sind, die so c) Wцrter, die neu entstanden sind, die sogenannten Neologismen. Archaismus — vom grch. archaios 'veraltet' — bezeichnet also ein aus irgendeinem Grund veraltetes Wort. Das Entstehen von Archaismen ist eine historische Erscheinung: das, was im modernen Deutsch als Archaismus gilt, existierte frьher, z. B. im Mittelhochdeutschen, als etwas im Volksmunde Ьbliches, Allgemeingebrдuchliches, z. B. Magd in der alten jetzt verschwundenen Bedeutung 'Mдdchen'. Zu Archaismen gehцren nicht nur veraltete Wцrter, sondern auch veraltete phonetische und grammatische Formen des Wortes. Das Wort stellt eine Einheit von Begriff, Bedeutung und Form dar. Dementsprechend lassen sich die Archaismen in folgende Gruppen einteilen: Archaismen des Begriffs (Begriffsarchaismen), Archaismen der Bedeutung (Bedeutungsarchaismen) und Archaismen der Form (Formarchaismen). A. Unter den Begriffsarchaismen verstehen wir solche Wцrter, die nicht mehr im aktiven Sprachgebrauch vorhanden sind, weil diese Wцrter solche Gegenstдnde oder Erscheinungen der Wirklichkeit bezeichnen, die veraltet oder aus dem Leben des Volkes ganz verschwunden sind. Solche Archaismen nennt man gewцhnlich Historismen. Sie sind am engsten mit der konkreten Geschichte des Volkes verbunden. Hierher gehцren solche wie Harnisch, Kurfьrst u. v. a., die meistenteils mit der Epoche des Feudalismus insbesondere mit der ritterlichen Kultur in Verbindung stehen. In der Neuzeit verschwinden diese Begriffe, und infolgedessen werden die sie bezeichnenden Wцrter zu historischen Archaismen (Historismen). Mit der Entwicklung der Militдrtechnik werden solche veraltete Waffen wie auch ihre Benennungen nicht mehr gebraucht. Man findet sie nur in Beschreibungen der entsprechenden Epoche, was aus dem angefьhrten Beispiel zu sehen ist. Дhnliches gilt auch fьr das Wort Kurfьrst, das einen nicht mehr existierenden Titel bezeichnet [Kurfьrst (ahd, kьr 'Wahl') 'Wahlfьrst' —einer der sieben Fьrsten im Rцmischen Reich, die das Recht hatten, den deutschen Kцnig zu wдhlen]. B. Unter den Bedeutungsarchaismen verstehen wir Archaismen der Bedeutung kцnnen auch in Verbindung mit der Geschichte des Volkes stehen, denn die veraltete Bedeutung der existierenden Wцrter spiegelt gewцhnlich irgendwelche schon aus dem Leben verschwundenen Gegenstдnde oder Erscheinungen wider, wie man an folgenden Beispielen sehen kann. Das Wort Zunge ist in der modernen Sprache gebrдuchlich und bezeichnet ein wichtiges Organ des menschlichen Kцrpers. Der alte, Sinn dieses Wortes — 'Sprache' — ist aber veraltet; mit dieser Bedeutung ist das Wort Zunge zu einem Bedeutungsarchaismus geworden und wird jetzt seltener als 'Sprache' gebraucht. C. Unter den Formarchaismen verstehen wir solche Wцrter, deren lexikalische Gestaltung veraltet ist. Man kann sie in drei 1) Hierher gehцren Wцrter, die nicht mehr gebrдuchlich sind, obwohl ihre Bedeutungen nicht veralten und diese Wцrter vorhandene Begriffe ausdiьcken, z. B. Minne bezeichnet den Begriff 'Liebe'. 2) Zu den Archaismen der Form zдhlen wir auch solche Wцrter, die neben der neuen lautlichen Form manchmal in der alten Gestalt gebraucht werden, z. B. gьlden statt golden, Odem statt Atem, Herre statt Herr, Jungfer statt Jungfrau, Herze statt Herz, Turnei statt Turnier. Solche Archaismen werden vor allem auch zu speziellen stilistischen Zwecken gebraucht — zur Schilderung der Epoche, zur Wiedergabe der Ironie usw. 3) SchlieЯlich gibt es auch Archaismen der grammatischen Form, nдmlich veraltete grammatische Formen einiger noch jetzt gebrдuchlicher Wцrter, z. B. der Gebrauch der alten Form ward statt wurde, begunnen statt begannen, auf Erden statt auf Erde, von wegen statt wegen. Eine entgegengesetzte Erscheinung bilden Neologismen. Neologismus — grch. neos 'neu', logos 'Wort' — ist eigentlich jedes zu einem bestimmten Zeitpunkt entstandene neue Wort, welches meistenteils einen neuen Gegenstand oder eine neue Erscheinung bezeichnet. Neue Wцrter entstehen bestдndig, unaufhцrlich und immer im engen Zusammenhang mit der konkreten Geschichte des Volkes, mit den Verдnderungen auf allen Gebieten des Lebens. Entsteht ein neuer Gegenstand, wird eine neue Erfindung oder Entdeckung gemacht, so muЯ dieser neue Gegenstand oder diese neue Erscheinung benannt werden. Auf diese Weise entstehen Neologismen, die ebenso wie Archaismen eine historische Erscheinung darstellen. Jeder Neologismus kann nur in einem bestimmten Zeitabschnitt als solcher aufgefaЯt werden. Vor ein paar Jahrzehnten verdrдngte z. B. das neuerfundene' Auto die alte Pferdedroschke. Jetzt ist aber das Wort Auto allgemein ьblich und selbstverstдndlich kein Neologismus. Infolge der Entwicklung der Wissenschaft und Technik sind in den letzten Jahrhunderten unermeЯlich viele technische und wissenschaftliche Neuerungen entstanden: Telephon, Telegraph, Radio, Fernseher u. v. a. Manche Neuerungen finden wir auch im Haushalt: Staubsauger, Eisschrank (Kьhlschrank) u. a. Neologismen entstehen auf den fьr die deutsche Sprache geltenden Wegen der Wortschatzbereicherung Wortbildung, Entlehnung, Bedeutungswandel, Bildung der Phraseologie. Wenn man den modernen Wortschatz der deutschen Sprache einer ausfьhrlichen Analyse unterwirft, so merkt man, daЯ die meisten Neologismen durch Wortbildung entstehen, insbesondere mit Hilfe der Zusammensetzung. Auf diese Weise sind solche Neologismen entstanden wie Weltfrieden, Jugendbrigade, Pionierfeier, Pionierlied u. a. Es gibt auch Neologismen, die durch Ableitung und Kьrzung gebildet sind: Planung, Planer. Nicht zu verleugnen ist auch fьr die Bildung von Neologismen die Bedeutung der Wortentlehnung. So finden wir folgende neue Entlehnungen im deutschen Wortschatz; Aggressor, Valuta, Antenne. Auch neuentstehende Wortverbindungen bereichern den deutschen Wortschatz: Volkseigener Betrieb, Junge Pioniere, der kalte Krieg, Sollkartoffeln abgeben, eine vielstufige sowjetische Mondrakete u. a. SchlieЯlich ist auch der Bedeutungswandel zu erwдhnen. Auf diese Weise sind solche Wцrter wie Brigade, Pionier, Brigadier u. a. von neuem umgedeutet und zu semantischen Neologismen geworden.Brigade bedeutete frьher nur einen Truppenverband, jetzt aber auch ein Arbeiterkollektiv, z. B. Brigade der ausgezeichneten Qualitдt, Brigade der sozialistischen Arbeit. Das oben Geschriebene gilt fьr lexikalische Neologismen. Jedoch gibt es noch stilistische Neologis m e n, die zu besonderen stilistischen Zwecken gebraucht werden. Unter solchen Neologismen verstehen wir individuelle Wortschцpfungen, die als Einzelbildungen in irgendeinem literarischen Werk, in irgendeiner wissenschaftlichen Arbeit entstanden sind. Solche Neuschцpfungen sind nach den fьr die deutsche Sprache ьblichen GesetzmдЯigkeiten und auf Grund des vorhandenen Sprachmaterials gebildet, deswegen sind sie dem Leser verstдndlich: Flatterhaare (Goethe), grьnverschleiert (Heine), lachrot (Strittmatter), flohhьpfendes Espritgigerltum 'leichter Witz' (Feuchtwanger) u. a. Meistenteils kommen solche Neologismen jedoch als individuelle Einzelbildungen nur in den Werken vor, wo sie entstanden sind. Билет 25. Der deutsche Wortschatz wird auf folgenden Wegen bereichert: Wortbildung (Bildung neuer Wцrter), W o r t e n t-1 e h n u n g aus anderen Sprachen, Bedeutungswandel (Verдnderung der Bedeutung schon existierender Wцrter) und B i 1-d u n g von phraseologischen Verbindungen. Der Hauptweg der Bereicherung des deutschen Wortschatzes ist d i e W o r t b i l d u n g, d. h. die Bildung neuer Wцrter nach den fьr diese Sprache charakteristischen wortbildenden Modellen (nach den existierenden wortbildenden Typen). Fьr die deutsche Sprache sind folgende Arten der Wortbildung charakteristisch: Zusammensetzung, Ableitung,Ьbergang in eine neue Wortart (aus einer grammatischen Kategorie in eine andere), Kьrzung, Lautnachahmung (Schallnachahmung). Diese Arten der Wortbildung sind nicht von gleicher Bedeutung. Die Zusammensetzung entwickelt den deutschen Wortschatz immerfort, die Lautnachahmung fьgt aber dem Wortbestand fast gar nichts hinzu (ist also wenig produktiv). Zusammensetzung D i e Z u s a m m e n s e t z u n g, d. h. die Bildung neuer Wцrter durch das Aneinanderrьcken der Stдmme, ist in den indoeuropдischen Sprachen eine der produktivsten Arten der Wortbildung. Die deutsche Sprache ist besonders reich an Zusammensetzungen: Redeteil, Schlafzimmer, Dampfschiff, dunkelblau, stattfinden u. v. a. Eine groЯe Anzahl von zusammengesetzten Wцrtern weist die russische Sprache auf: параход, солнцепек. D ie Zusammensetzung ist eine sehr alte Art der Wortbildung und beruht auf der ursprьnglichen Undifferenziertheit des Nomens; das vorstehende Nomen trat als Attribut zum nachstehenden Nomen auf. Die Reste dieser Erscheinung finden wir noch in den Sprachen des indoeuropдischen Systems, z. B. in der russischen Sprache: жар-птица, царь-колокол,бой-баба. Die Ьberbleibsel der alten Undifferenziertheit sind auch in den spдteren Perioden der Sprachentwicklung vorhanden und zwar in den gleichen Stдmmen und Kasusendungen der Substantive und der Adjektive, die sich schon zu selbstдndigen grammatischen Kategorien entwickelt haben. In der lateinischen Sprache ist es unmцglich, in folgenden Fдllen das Substantiv von dem Adjektiv der Form nach zu unterscheiden: rosa bona — 'die schцne Rose' — F., templum altutn — 'der hohe Tempel' — N. Gemeinsame Stдmme fьr Substantive und Adjektive sind auch In den germanischen Sprachen vorhanden, z. B. in der gotischen: Dieselbe Erscheinung tritt auch in der altrussischen Sprache auf: добр молодец, красна девица, красно солнышко. Auch hier fehlen besondere Kasusendungen fьr das Adjektiv, seiner Form nach fдllt es mit dem Substantiv zusammen. Die Zusammensetzung hat sich aus der syntaktischen Verbindung mehrerer Wцrter entwickelt, die zu einer Einheit verschmolzen ist. Dies ist nicht so zu verstehen, daЯ jede Zusammensetzung unbedingt aus einer syntaktischen Wortgruppe gebildet ist. Eine groЯe Anzahl Zusammensetzungen sind als Analogiebildungen entstanden. Die Zusammensetzung ist eine wortbildende Erscheinung 1, da sie in erster Linie zur Entstehung einer neuen lexikalischen Einheit fьhrt, deren Bedeutung oft der Summe der Bedeutungen ihrer Komponenten nicht entspricht, z. B. der Dickbauch 'ein dicker Mensch' und nicht 'der dicke Bauch'. Das zusammengesetzte Wort als eine lexikalische Einheit unter-scheidet sich durch seine strukturelle Ganzheit (цельнооформленность). Die Komponenten des zusammengesetzten Wortes sind so eng verschmolzen, daЯ sie als selbstдndige Einheit aufgefaЯt werden Die strukturelle Einheitlichkeit der Form wird verschiedenartig charakterisiert: phonetisch — durch die Hauptbetonung der ersten Komponente— 'Arbeitsplan (die Komponenten der Wortverbindung werden gleich betont — der 'Plan der 'Arbeit); orthographisch — durch die Zusammenschreibung; grammatisch — durch ein grammatisches Merkmal fьr den ganzen Komplex (bei der Wortverbindung behдlt jede der Komponenten ihre eigene grammatische Charakteristik). (Vgl. der Wollstoff — des Wollstoffes; der wollene Stoff —des wollenen Stoffes.) Der Unterschied zwischen einem zusammengesetzten Wort und einer syntaktischen Wortverbindung besteht noch darin, daЯ die letztere Modalitat besitzt (die Bejahung,"die Einschдtzung der Realitдt der Handlung), das zusammengesetzte Wort aber drьckt keine Modalitдt aus, z. B. die syntaktische Gruppe das schwarze Brot entspricht dem Komplex das Brot ist schwarz. Diese beiden Gebilde bejahen die Anwesenheit einer Eigenschaft, eines Merkmals. In dem Wort das Schwarzbrot fehlt aber diese Bejahung. Die Eigenschaft lдЯt sich nicht von dem Gegenstand trennen, und das ganze Wort drьckt einen neuen Begriff aus, in diesem Fall eine besondere Brotsorte. Die Zusammensetzung als Art der Wortbildung hatte groЯe Bedeutung in allen frьheren Entwicklungsperioden der deutschen Sprache; diese Wortbildungsart ist auch fьr andere germanische Sprachen wichtig. Zusammengesetzte Wцrter finden wir in den schriftlichen Denkmдlern der дltesten uns erhaltenen germanischen Sprache, nдmlich der gotischen: Im Althochdeutschen erscheinen die Zusammensetzungen in verschiedenen Literaturgattungen—in klerikalen Denkmдlern bei Tatian, Isidor, Notker u. a., in poetischen —Hildebrandslied usw Vom 17. Jahrhundert an wird die Zusammensetzung als wortbildendes Mittel besonders produktiv. 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