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Die Kategorie des Modus (die Modi) (Indikativ, Konjunktiv, Imperativ)

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Ein Geschehen kann vom Standpunkt des Sprechers als wirklich, vorgestellt, möglich, vermutet, erwünscht, befohlt, erforderlich, unsicher, zweifelhaft, nichtwirklich dargestellt werden. Er kann die Rede eines anderen wiedergeben, mit mehr oder weniger persönlicher Zustimmung. Um diese unterschiedlichen Geltungsgrade, die Modalität der Aussage, auszudrücken hat die Sprache verschiedene lexikalische, syntaktische und morphologische Mittel zur Verfügung. Lexikalische Mittel sind die Modalwörter (hoffentlich, sicher, vermutlich, leider u.a.), Partikeln (also, beinahe, fast, geradezu usw) und Modalverben. Syntaktische Mittel sind vor allem haben und sein mit folgendem Infinitiv mit zu, sowie die Umschreibung mit würde. Morphologische Mittel, die Modalität ausdrücken, sind die Modi (lat. modus = Art und Weise, d.h. die Aussageweisen des Verbs: der Indikativ, der Konjunktiv, der Imperativ.

Der Indikativ

Der Indikativ (lat. indicare = ‚anzeigen‛) ist der häufigste, weil neutrale Modus. Er stellt einen Sachverhalt als gegeben dar. Die Gültigkeit der sprachlichen Äußerung ist dabei nicht eingeschränkt.

 

Der Indikativ steht im einfachen Satz und im Hauptsatz, auch bei energischem Befehl.

Der Indikativ steht im Nebensatz, wenn dessen Aussage als wirklich vorgestellt wird. (z.B. Konditionalsatz.)

Der Indikativ steht in der indirekten Rede nach Verben des Sagens, Erwartens, Hoffens, Versprechens, Fürchtens u.a. im Präsens, besonders wenn sie in der 1.Person Singular oder Plural gebraucht werden. Ich glaube, dass er im Recht ist. XXX Ich glaubte, er komme/käme.

Der Konjunktiv

 

Zum Wesen des Konjunktivs (lat. conjungere = ‚verbinden‛) ist folgendes zu sagen:

· Der Konjunktiv ist heute durch eine große Vielfalt von Gebrauchsweisen und durch dadurch bedingte Vieldeutigkeit gekennzeichnet. Der Konjunktiv bezeichnet das Nichtwirkliche und nicht Überprüfte im weitesten Sinne, d.h. die Aufforderung, den Wunsch, das Ungewisse, das Nichttatsächliche, das mittelbar Berichtete.

· Zwischen zeitlichen Bedeutungen des Indikativs und des Konjunktivs besteht keine Parallelität. Z.B. Im Gegensatz zum Indikativ hat der Konjunktiv des Präteritums keine Vergangenheitsbedeutung. Er kann wie das Präsens gegenwärtiges Geschehen bezeichnen. Will man die Vorzeitigkeit des Geschehens im Nebensatz ausdrücken, so muss man den Konjunktiv des Perfekts oder Plusquamperfekts setzen. Im konjunktivischen Hauptsatz steht Vollendetes oder vollendet Gedachtes immer im Konjunktiv Plusquamperfekt (Ich hätte dich fragen können.)

· Unter Konjunktiv I versteht man die Konjunktive des Präsens, des Perfekts und des Futurs I, unter Konjunktiv II die Konjunktive des Präteritums und des Plusquamperfekts.

- Funktionsbereich I: Aufforderung und Wunsch

- Hauptsatz

Konjunktiv I Dem Autor sei Dank, Modalverben Man möge es verstehen oder verurteilen. Das wolle Gott verhüten. trinke man. In mathematischen Fachtexten, in Anweisungen und Anleitungen auf Rezepten und in Redewendungen und Formeln (Gott sei Dank. In der Zeichnung sei die Ellipse eine Planetenbahn. Man nehme täglich dreimal eine Tablette)

 

- Nebensatz

(Wunschsatz, Finalsatz): wenn hier Konjunktiv I auftritt, dann handelt es sich um die indirekte Wiedergabe eines direkt geäußerten Wunsches, einer Bitte oder Aufforderung. Die Form der direkten Äußerung kann der Imperativ sein, der Konjunktiv I oder eine Infinitivfügung mit sollen.

 

Wunschsatz: (entweder dass oder uneingeleitet mit mögen)

: und so bat ich Gott, er möge es doch einrichten,

: und so bat ich Gott, dass er es so einrichte…

Finalsatz damit, auf dass, dass

Die Kinder dürfen noch ein wenig aufbleiben, auf dass ihnen das Erwachsenengespräch zum Vorteil gereiche.

 

Funktionsbereich II: Irrealität und Potentialität

 

Der Konjunktiv II dient als Zeichen dafür, dass der Sprecher seine Aussage nicht als Aussage über Wirkliches verstanden wissen will, sondern als eine gedankliche Konstruktion, als eine Aussage über etwas nur Vorgestelltes, nur möglicherweise Existierendes. In diesem Sinne ist der Konjunktiv II ein Modus der Irrealität und Potentialität; man spricht auch vom Coniunctivus irrealis bzw. Coniunctivus potentialis.

 

- Hauptsatz

 

a) Irrealer Aussage- und Fragesatz

Das wäre schön. An seiner Stelle hätte ich anders gehandelt.

 

b) Irrealer Wunschsatz

Wenn sie doch jetzt da wäre! Wäre sie jetzt doch da!

- Nebensatz

 

a) Konditionalsatz

 

b) Irrealer Konzessivsatz (Auch wenn man mir 100 Mark anböte, verkaufte ich das Buch nicht.)

 

c) Exzeptivsatz (eine Variante des Konditionalsatzes) Er ist verloren, es geschähe den ein Wunder.

 

d) Modaler Relativsatz (als, als ob) …sagte sie, als ob meine Grossmutter daran schuld wäre.

 

e) Irrealer Konsekutivsatz (als dass, dass; Korrelat so oder zu) Er ist nicht so klug, als dass er alles wüsste.

 

f) Relativsatz Ich kenne ein gutes Mittel, das in der Apotheke zu bekommen wäre.

 


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