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Hauptwege der Bereicherung des deutschen Wortschatzes

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  2. Erweiterung des Wortschatzes durch die Entlehnung
  3. Existenzformen der deutschen Gegenwartsprache
  4. Phraseologie in der deutschen Sprache
  5. Sozial-berufliche Differenzierung des deutschen Wortschatzes
  6. Territoriale Differenzierung der deutschen Sprache

Der moderne deutsche Wortschatz ist Produkt der bisherigen Geschichte und auch die Folge dieser Geschichte. Jede Sprache ist nicht stabil, weil sie die soziale Erscheinung ist und der Wortschatz des Volkes sich in ständiger Entwicklung befindet. Neue Realien, viele Sprachspiele kommen als Folge des unmittelbaren Zusammenwirkens zwischen der Sprache und verschiedenen Bereichen. Die meisten Wörter werden auf der Basis der in der Sprache vorhandenen Wörter gebildet oder aus einer anderen Sprache entlehnt. Die Richtungen der Veränderungen ergeben sich aus dem polaren Verhältnis zwischen der kommunikativen Aufforderung und sprachlichen Norm, der Sprachökonomie und der kommunikativen Deutlichkeit. Stabilität und Varietät bedingen also einander. Der Wortschatz der Sprache wird auf verschiedenen Wegen bereichert:

1) durch die Herausbildung von Neologismen, die einige Lücken im Wortschatz füllen und alte Wörter verdrängen. Manche Neologismen werden überall aufgenommen (z.B. Computer), manche verschwinden aber, weil sie die Modewörter sind. Das heißt ein neues Wort ist eine begrenzte Zeit lang in Mode, dann aber verliert es wieder seinen Reiz: z.B. super.

2) DieWörter veralten, und sterben aus. Ausgestorbene Wörter sind nicht mehr verständlich, weil sie nicht gebräuchlich sind. Archaismen u Historismen leben in der Sprache, aber sie werden als veraltete empfunden.

3) Der dritte Weg: die Wörter werden aus den anderen Sprachen entlehnt. Sie passen sich der aufnehmenden Sprache an, eingedeutscht werden oder behalten ihre Merkmale (z.B. Fenster, bordeaux). Fremdwörter, die unverändert sind, werden auch manchmal eingedeutscht (z.B. Angloamerikanismen, wie good luck, okey, cool)

4) Bedeutungswandel bzw. semantische Derivation ist die Bedeutungsveränderung der Wörter, die sich im Laufe der Zeit bei diesen sprachlichen Zeichen einstellt. Der Bedeutungswandel tritt immer im Zusammenhang mit dem Sachwandel ein, denn die Erscheinungen der Wirklichkeit befinden sich in einem Zustand dauernder Veränderung. Z.B. Bleistift ist heute „ein von Holz umschlossener Graphitstift zum Schreiben“. Im 17. Jahrhundert war dieser Stift zum Schreiben aus einem anderen Material. Das Formativ blieb, die Bedeutung veränderte sich aber.

Man unterscheidet einige Arten des Bedeutungswandels:

Die Bedeutungserweiterung, die Bedeutungsverengung, die Bedeutungsübertragung, die Bedeutungsverschiebung usw. Der Bedeutungswandel betrifft nicht nur einzelne Wörter, sondern auch das ganze lexikalische System, es verändert sich die Anordnung der Lexeme in den semantischen Gruppen. Es gibt einige Gesetzmäßigkeiten des Bedeutungswandels: 1) kommunikative Deutlichkeit 2) Tendenz zur Monosemie.

5) Wortbildung: Dieser Terminus bezeichnet den Weg der Wortschatzerweiterung und die Wortstruktur. Ein neues Wort kommt in bestimmten Kontexten in den Gebrauch, und seine Bedeutung erschließt aus der kontextuellen Umgebung. Neue Wörter werden aus schon vorhandenen Mitteln nach den für diese Sprache charakteristischen wortbildenden Modellen geschaffen. Eine Neubildung wird dem System schon bekannte, gespeicherte Elemente zugeordnet. Das Wortbildungsmodell ist eine stabile Struktur, die über eine zugehörige lexikalisch- kategoriale Bedeutung verfügt und geeignet ist mit lexikalischem Material ausgefüllt zu werden. Man unterscheidet Wortbildung und Wortschöpfung (erstmalige Zuordnung eines Lautkomplexes zu einer Bedeutung: паспортина, буржуй).

Die Haupttypen der deutschen Wortbildung sind:

ü Zusammensetzung

ü Ableitung (Derivation)

ü Abkürzung

ü Übergang aus einer Wortart in andere Wortart

ü Innere Derivation (Brechung, Umlaut, Ablaut)

 


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