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Syntagmatische Beziehungen in der Lexik

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Die syntagmatischen Bedeutungsbeziehungen sind (im Gegensatz zu den paradigmatischen Beziehungen) Anreihungbeziehungen der Sprach­einheiten, die auf dem linearen Charakter der Sprache beruhen. Das sind Beziehungen zwischen Einheiten, die in einem Kontext gemeinsam vor­kommen, d.h. in einem Syntagma bzw. einer Wortverbindung und im Satz. Die sprach­lichen Zeichen, Wörter und feste Wortkomplexe treten im konkreten Re­deakt nicht isoliert auf, sondern verbinden sich im Syntagma und im Satz immer mit bestimmten „Partnern“. Diese Verbindungsmöglichkeiten mit bestimmten Partnern sind nicht beliebig und willkürlich, sondern unter­liegen bestimmten Gesetzmäßigkeiten.

Eine besonders große Verbreitung in der Erforschung der syntagmati­schen Beziehungen der Spracheinheiten hat die Valenztheorie (von M. D. Stepanova und G. Helbig). Unter Valenz wird also die Fähigkeit von Wörtern verstanden, andere Wörter an sich zu binden. Es wurden bestimmte Kriterien ermittelt, um die valenzge­bundenen von den nichtvalenzgebundenen Gliedern zu unterscheiden, die als freie Angaben syntaktisch im Satz sind. Zu den valenzgebundenen Gliedern gehören nicht nur die „actants“ (d.h. Subjekte und Objekte), sondern auch ein Teil der Umstandsbestimmungen, die man auch durch „Aktanten“ oder „Mitspieler“ im syntaktischen Sinn aus­drücken kann

Im Valenzwörterbuch von G.Helbig und W.Schenkel wurde ein dreistufiges Modell entwickelt, das die Valenz und Distribution (распределение) deutscher Verben be­schreibt. Dabei wird unter Valenz die Fähigkeit des Verbs (oder entspre­chend: einer anderen Wortart) verstanden, bestimmte Leerstellen um sich herum zu eröffnen, die durch obligatorische oder fakultative Aktanten zu besetzen sind. Als Leerstellen werden verstanden die vom Verb (oder ei­nem anderen Valenzträger) geforderten und obligatorischen zu besetzenden Stellen, die in der Bedeutung des Verbs (oder eines anderen Valenzträgers) angelegt sind. Aktanten (oder „Mitspieler") werden diejeni­gen Glieder genannt, die diese Leerstellen besetzen.

Unter Distribution eines sprachlichen Elements wird die Summe aller Umgebungen verstanden, in denen es vorkommt.

Die Verben werden auf folgenden drei Stufen interpretiert:

Auf Stufe I wird für jedes Verb die quantitative Anzahl der Aktan­ten, d.h. seine syntaktische Valenz im engeren Sinne festgelegt, z.B.:

Auf Stufe II werden die Aktanten qualitativ durch Angabe der syntaktischen Umgebungen der Verben in streng formalen Begriffen festge­legt (z.B. erwarten может присоединит суб. в им. п. и в вин.):

Auf Stufe III werden die Aktanten qualitativ durch Angabe der semantischen Umgebungen der Verben festgelegt, und zwar mit Hilfe solcher Begriffe wie menschlich, belebt usw.

 


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