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Das Wesen und die Funktionen der Antonyme

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Antonyme sind Wörter und Wortverbindungen mit entgegengesetzten Bedeutungen, z.B. helldunkel, armreich.

Eine wichtige Voraussetzung der Antonymie ist das Vorhanden­sein eines gemeinsamen semantischen Kerns, auf dessen Basis die Polarität entsteht. Die Lexeme unterscheiden sich in einem wesentlichen Bedeutungselement bzw. Sem, das den Charakter der Ge­gensätzlichkeit genereller Art hat. Da kategorial-semantische Seme bei antonymischen Wörtern übereinstimmend sein müssen, sind Antonyme nur als Spracheinheiten gleicher Wort­art denkbar.

Man unterscheidet:

ü den kontradiktorischen Gegensatz: ein „strengerer“ Gegensatz, der eine logische Negation des gegensätzlichen Begriffs stellt (SeinNicht­sein, ArmutReichtum)

ü den konträren: zwei Begriffe, die innerhalb eines bestimmten Bewertungs- oder Bezugssystems als Artbegriffe existieren; zwischen diesen Begriffen bestehen die größten Unterschiede (MaximumMinimum, nehmengeben)

ü den komplementären Gegensatz: die Negation eines Begriffs setzt sich die Behauptung eines anderen Begriffs voraus (männlichweib­lich).

Der Herkunft von Antonymen nach teilt man sie in zwei Gruppen:

1. Antonyme, die von Anfang an entgegengesetzte Bedeutungen haben (umfasst hauptsächlich Substantive und qualitative Adjektive: Leben -Tod; Freund-Feind; fleißig – faul.

2. Antonyme, die infolge ihrer Entwicklung entgegengesetzte Bedeutungen bekommen haben: infolge des Bedeutungswandels und der Wortbildung: gut-schlecht; billig-teuer; freudelos-freudevoll.

Antonyme lassen sich nach den von ihnen bezeichneten Begriffen in verschiedene Gruppen einteilen:

1. Antonyme, in denen die mit dem Zustand und der Tätigkeit des Menschen verbundenen Begriffe ihren Ausdruck finden: Gesundheit – Krankheit;

2. Antonyme, die verschiedene Gefühle, Emotionen bezeichnen: fröhlich-traurig;

3. Antonyme, die Naturerscheinungen wiederspiegeln: Wärme – Kälte

4. Antonyme, die die Qualität ausdrücken: schön – häßlich

5. Antonyme, die verschiedene Zeitbegriffe bezeichnen: Morgen-Abend

Für Antonyme ist kennzeichnend, dass ihre Semantik sehr deutlich aufgefaßt und gefühlt wird. Durch den krassen Unterschied in der Semantik verhelfen sie dem Sprechenden zu einem Verstehen und Gebrauchen der Wörter. Antonyme werden dazu verwendet, um verschiedene Erscheinungen einander gegenüberstellen, was eine schönere, ausdrucksvollere Schilderung der Wirklichkeit ermöglicht.

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