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Gruppensprache. Argot

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Unter gruppenspezifischen Wortschätzen versteht man Sonderwortschätze verschiedener sozialer Gruppen einer Sprachgemeinschaft mit gemeinsamen Lebensbedingungen. Sie entstehen in den sozialen Gruppen der Gesellschaft außerhalb der Sphäre der Produktion, Wissenschaft und Technik. Ihr Gebrauch kennzeichnet den Sprecher als Angehörigen einer Interessen-, Freizeit-, Alters- oder Organisationsgruppe.

Die sprachlichen Eigenheiten der sozialen Gruppen bestehen vor allem in einem gruppenspezifischen Wortschatz, wobei Grundwortschatz und grammatische Struktur einer Existenzform entsprechen: der Literatursprache, der Umgangssprache oder der Mundart. In der Regel verfügt ein Sprecher über mehrere Normen, die er nach dem Bildungsgrad und der konkreten Kommunikationssituation verwendet.

Zum Unterschied von Fach- und Berufssprachen sind die besonderen Ausdrücke der

Gruppenspezifischen Wortschätze expressive oder euphemistische Synonyme zu den bereits bestehenden Wörtern der Gemeinsprache: Wasser mit Wasser (dünne Suppe).

Zu den bekanntesten gruppenspezifischen Wortschätzen des Deutschen gehören die sogenannte

Studentensprache, die Gaunersprache bzw. das Rotwelsch oder Argot, die Soldatensprache.

Die Entstehung und das Aufblühen der Studentensprache ist in erster Linie mit alten studentischen Korporationen verbunden: für Studenten der ersten Semester: Mutterkalb, Pennalputzer, Fuchs.

Unter gruppenspezifischen Wortschätzen nimmt die sogenannte Gaunersprache, auch als Deklassiertenjargon bezeichnet, einen besonderen Platz ein. Die Jargonismen dieser Gruppe erfüllen eine Tarnfunktion (скрытия). Dieser Gruppenwortschatz ist ein Mittel, sich von den Nichteingeweihten abzusondern und für alle anderen Angehörigen der Sprachgemeinschaft unverständlich zu bleiben. Thematisch sind das vor allem Synonyme für verschiedene Arten von Verbrechen, Verbrechern Verbrecherwerkzeug, ferner Synonyme für Geld, Polizei.

Alles, was zur Schaffung der Argotismen aufgrund gemeinsprachlicher Lexik ausgewertet wurde, trug einen sehr bedingten Charakter, vgl. Regenwurm für Wurst, Wetterhahn für Hut, Windfang für Mantel, Breitfuß für Gans. Von Fremdsprachen war vor allein das Hebräische sehr produktiv, aus dem z.B. folgende Argotismen entlehnt wurden: kapores für tot, baldowern für auskundschaften, Moos für Geld. Auch die Zigeunersprache war Quelle einiger Wörter wie z.B. balo für Schwein, grai für Pferd.

Dieser Gruppenwortschatz zeichnet sich durch eine besondere Wandelbarkeit aus. Sobald ein Argotismus in der Gemeinsprache, vor allem in der Umgangssprache, bekannt wurde — gewöhnlich durch Kriminalbeamte wurde er sogleich durch ein neues Wort ersetzt.

Ein viel umstrittenes Problem der gruppenspezifischen Lexik sind gewisse Eigenheiten des Wortschatzes der Jugendlichen, die sich nach 1945 entwickelt haben: Jugenddeutsch, Jugendjargon, Jugendslang, Teenagerdeutsch, Twendeutsch.

Es handelt sich in diesem Fall um keinen Jargon im Sinne einer Einheit von lexikalischen, grammatischen und lautlichen Besonderheiten handelt, die sich durch Systemhaftigkeit und Norm auszeichnet: diese Jugendsprache ist sozial nicht gebunden und nicht beschränkt. Träger dieses Gruppen Wortschatzes sind verschiedene Altersgruppen, sie umfassen Jugendliche im Alter von 14 bis 30 Jahren.

Die Sonderwortschätze wie Jugenddeutsch sind besonders wandelbar. Darum ist die Bestandsaufnahme dieses Sonderwortschatzes in der Lexikographie immer bedingt aufzufassen. Vieles von dem, was bekannt und registriert wurde, ist bereits überholt, und es kommen immer neue Wörter und Wendungen auf, die völlig überraschend wirken.

 

 


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