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“Kulturen” sind wie Landkarten oder Orientierungspläne.

· Wir teilen sie mit anderen Menschen einer Gruppe.

· Jede von uns hat eine ganze Mappe von ihnen bei sich.

· Sie leiten uns, oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Mit dem Begriff “Kultur” beschreiben wir die gemeinsamen Lebensweisen und Deutungsmuster einer Gruppe oder Lebenswelt.

Kulturen sind:

1) nicht statisch, sondern in Bewegung, also veränderbar;

2) nicht einheitlich, sondern zusammengesetzt;

3) nicht eindeutig, sondern mehrdeutig und widersprüchlich.

Daraus folgt:

4) In jeder Gesellschaft gibt es eine Vielzahl von Kulturen.

5) In manche Kulturen werden wir hineingeboren, anderen ordnen wir uns “freiwillig” zu.

6) Wir werden von kulturellen Einflüssen geprägt, sind aber keine Marionetten unserer Kultur(en).

7) Wir können kulturelle Prägungen nicht einfach abschütteln, aber bewusst mit ihnen umgehen.

8) Kulturen prägen Menschen und Menschen prägen Kulturen.

Definition:

9) Kulturstandards sind Normen, die von den Mitgliedern einer Kultur geteilt und für verbindlich angesehen werden.

10) Sie regulieren weite Bereiche des Denkens, Wertens und Handelns.

11) Die Verbindlichkeit dieses Kulturstandards kann etwas variieren, doch wird abweichendes Verhalten von der sozialen Umwelt abgelehnt.

12) Diese Kulturstandards werden vom Individuum so sehr als Teil der eigenen Per­son erlebt, dass sie ihm nicht bewusst sind.

13) Nur wenn wir Personen treffen, die sich nach anderen Kulturstandards verhalten, werden die eigenen Standards bewusst.

Nach S. Schroll-Machl

 

Ebenen von kulturellen Erscheinungsformen

 

Jeder Mensch ist:

· wie niemand - Persönlichkeit (individuelle Interpretation der eigenen Geschichte z.B.: innovativ, einzigartig, außergewöhnlich, Erfahrungen, Geschichte)

· wie manche – Region Geschlecht Religion soziale Schicht (kollektive Interpretationen z.B. Normen, Werte, Riten, Sprachen, Wirtschafts- und Staatsformen, Familien- und Geschlechterbeziehungen, Zeit- und Raumwahrnehmung, Architektur)

· wie alle - Grund­bedürfnisse (z.B.: Hunger, Sterben, soziales Wesen, Sexualität, Trauer, Wut, Hoffnung, Überle­benswille)

 

3. Zu jeder Kultur gehören konkrete Symbole Worte, Gesten, Bilder, Objekte


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