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Es steht schlecht um die Natur

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Vielen Menschen ist diese Tatsache in den letz­ten Jahren bewußt geworden. Früher, vor dreißig oder vierzig Jahren, war es noch einfach, bunte Wiesen zu finden, über denen Schmetterlinge gaukelten. Man brauchte nicht darüber nachzuden­ken, ob es die Natur noch verträgt, wenn man den Sonntagsspaziergang mit einem selbstgepflückten Blumenstrauß abschließen wollte. Wiesenblumen gab es im Überfluß, wie es schien. Im Früh­jahr schwärmten die Maikäfer zu Tau­senden, gebietsweise zu Millionen. Der Wanderer in Wäldern und Auen konnte ein vielstimmiges Vogelkonzert erwar­ten. Selbst in größeren Gärten gab es Vögel in Fülle. Wer einen Nistkasten an einem einigermaßen günstigen Platz an­gebracht hatte, konnte ziemlich sicher sein, daß er von einem Vogelpaar bezo­gen wurde. Auch um Frösche und Krö­ten, Eidechsen und Schlangen brauchte sich niemand zu sorgen. Es gab sie an jedem Teich, auf den Ödlandflächen am Siedlungsrand oder an sonnigen Stellen im Wald.

Das alles hat sich tiefgreifend verän­dert. Gegenwärtig gelten in Mittel­europa mehr als die Hälfte der Vogel­arten, ein gutes Drittel der Pflanzenarten und die Mehrzahl der Kriechtiere und Lurche als bedroht. Sie füllen die Seiten der sogenannten Roten Listen der ge­fährdeten Arten. Diese Listen werden immer länger. Eine Besserung der Ver­hältnisse ist nicht in Sicht. Im Gegenteil, der Artenrückgang hat längst auch alle anderen Länder Europas erfaßt. Dabei wird dem Naturschutz ungleich mehr Beachtung zuteil als je zuvor. Nie haben sich mehr Menschen mit einer solchen Intensität für die Erhaltung der Natur und der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen eingesetzt als in unserer Zeit.

Große gesellschaftliche Bedeutung haben der Schutz und die Pflege der Natur mit dem Ziel der Erhaltung der landschaftlichen Schönheiten sowie der Pflanzen- und Tierwelt für die Befriedigung der kultuerell- ästhetischen Bedürfnisse der Bürger und für die Wissenschaft.

Die Aufgabe der Staats- und Wirtschaftsorgane ist der Schutz und die Pflege der Vielfalt und Schönheit der Natur. Die Verwirklichung dieser Aufgabe trägt zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen und zu ihrer Erziehung und Bildung bei, erhöht die Produktivität und den Erholungswert der Landschaft, schafft die Voraussetzungen für die naturwissenschaftliche Forschung und Lehre.

In den Wäldern ist es nicht gestattet: Pflanzen zu beschädigen und zu entnehmen; Tiere zu beunruhigen, zu fangen oder zu töten; Feuer anzumachen; das Gebiet zu verunreinigen.

Wildwachsende Pflanzen, die oft in ihrem Bestand bedroht oder gefährdet sind, können unter Schutz gestellt werden. Die Schutzbedürftigkeit der nichtjagdbaren wildlebenden Tiere ergibt sich aus ihrer Seltenheit und Aussterbebedrohung. Die Existenz des Menschen und der Gesellschaft, in der wir leben, ist untrennbar mit der Natur verbunden. Daher kommt dem Schutz und der Gestaltung unserer natürlichen Umwelt eine lebensentscheidende Bedeutung zu.

 

Texterläuterungen

der Schutz und die Pflege der Natur – охорона і догляд за природою

Erhaltung der Pflanzen- und Tierwelt – збереження рослинного і тваринного світу

wildwachsende Pflanzen – дикорослі рослини

unter Schutz stellen – узяти під охорону

... ergibt sich aus ihrer Seltenheit und Aussterbebedrohung – випливає із їх малочисельності та загрози вимирання

die Bedrohung nimmt zu – загроза зростає

die Erhaltung der Natur – збереження природи

die Anpassung – пристосування

die Daseinbedingungen – умови існування

 

Aufgaben zum Textverständnis

I. Sebreiben Sie die Nomen, die den gleichen Stamm mit den folgenden Verben haben:

pflegen, schützen, befriedigen, erhalten, verwirklichen, verbessern, erziehen, bilden, erhöhen, beschädigen, verunreinigen, bedrohen, aussterben, jagen.

II. Drücken Sie in einem Satz den Hauptgedanken des Textes aus.

III. Erzählen Sie, welche Pflanzen und Tiere in ihrer Gegend unter Schutz stehen.


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