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Билет50
Antonyme (vom grch. anti 'gegen', onoma 'Name' — eigentlich 'Gegenname') sind solche Wörter, die völlig entgegengesetzte Begriffe bezeichnen, z. B. Tag— Nacht, gut — schlecht, alt — jung u. v. a. Antonyme finden wir bei verschiedenen Redeteilen: Substantive: Reichtum — Armut, Himmel — Erde, Hitze — Kälte u. a. Adjektive: alt — heiss, klug — dumm u. a. Adverbien: unten — oben, links — rechts, hier — dort u. a. Verben: leben — sterben, lösen — binden, geben — nehmen u. a. Ihrer Herkunft nach zerfallen die Antonyme in zwei Gruppen: Antonyme, die von Anfang an entgegengesetzte Bedeutungen haben. Diese Gruppe von Antonymen ist sehr gross und umfasst hauptsächlich Substantive und qualitative Adjektive: Leben — Tod, Frieden — Krieg, Wahrheit — Lüge, Liebe — Hass, Nutzen — Schaden, Prolet — Kapitalist, Morgen — Abend, Meer — Land, Freund — Feind; trocken — nass, gross — klein, tapfer — feige, hoch — niedrig, hart — weich, satt — hungrig, fleissig — faul, schwarz — weiss, breit — schmal, gesund — krank. Antonyme, die infolge ihrer Entwicklung entgegengesetzte Bedeutungen bekommen haben: infolge des Bedeutungswandels und der Wortbildung. a) Im Prozess des Bedeutungswandels sind folgende Antonyme entstanden: gut — schlecht, teuer — billig, reich — arm. Das Adjektiv schlecht als Antonym zu gut entwickelte sich infolge der Degra dierung der Bedeutung. Infolge der Verengung der Bedeutung ist das Wort billig als Antonym zu teuer entstanden. Reich bedeutete ursprünglich 'mächtig', dann erhielt es durch metonymische Übertragung die Bedeutung 'mächtig', 'reich', schliesslich nur 'reich' (Verengung der Bedeutung), und auf diese Weise ist es ein Antonym zu arm geworden. b) Antonyme entstehen auch durch Wortbildung und zwar auf dem Wege der Ableitung. Zur Bildung von Antonymen dienen viele Halbsuffixe und Präfixe. Unter den Halbsuffixen sind hier insbesondere die Halbsuffixe -los, -frei einerseits und -voll, -reich andererseits hervorzuheben, die zu einem und demselben Stamm hinzugefügt werden. Auf diese Weise sind solche Antonyme entstanden wie tränenlos,lieblos, freudlos zu tränenvoll, liebevoll, freudevoll; schmerzenreich zu schmerzlos. Von grosser Bedeutung für die Bildung der Antonyme sind verschiedene Präfixe: zu- und ab—zunehmen — abnehmen; auf- und zu— aufmachen — zumachen, aufdecken — zudecken; ein- und aus — einpacken — auspacken, einschalten — ausschalten; be-, ver- und ent bewässern — entwässern, bewaffnen — entwaffnen, verwickeln — entwickeln, verhüllen — enthüllen, verschleiern — entschleiern; zu- und ent- — zukorken — entkorken. Die Präfixe ent-, un-, miss- haben überhaupt die Fähigkeit, dem Worte eine entgegengesetzte Bedeutung zu verleihen: Lust — Unlust, laden—entladen, decken — entdecken, Glück — Unglück, Geduld — Ungeduld, lieb — unlieb, verständlich — unverständlich, Gunst — Missgunst, Erfolg — Misserfolg, Achtung — Missachtung, trauen — misstrauen, billigen — missbilligen, gelingen — misslingen. Es gibt auch Fälle, wo ein und dasselbe Präfix, zu Synonymen hinzugefügt, Antonyme bildet, z. B. verachten und verehren. Das hängt davon ab, dass ein und dasselbe Präfix vieldeutig sein kann. So besitzt das Präfix uer- viele Bedeutungen, darunter auch die verstärkende und die verneinende. Es gibt auch solche Antonyme, die zugleich nicht nur zu einem, sondern auch zu zwei, drei Wörtern antonymisch sein können. So ist breit antonymisch zugleich zu schmal und eng, alt zu neu und jung, kalt zu warm und heiss, klug zu dumm und albern, süsszu sauer und bitter u. a. Es hängt oft von der Polysemie des antonymisch gebrauchten Wortes ab. Das Adjektiv alt kann im Sinne 'abgenutzt' (schäbige, alte Kleider, Sachen) und im Sinne 'ein gewisses Alter besitzend' gebraucht werden, deswegen tritt es als Antonym einerseits zu dem Wort neu, andererseits zu jung auf. Es kommt auch vor, dass die Wörter, zu denen ein und dasselbe Antonym gebraucht wird, einen verschiedenen Grad der Qualität bezeichnen, was auch die Bildung von solchen Antonymen ermöglicht. So ist trocken zugleich zu feucht und nass antonymisch, da die letzteren einen verschiedenen Grad der Feuchtigkeit bezeichnen. § 144. Antonyme lassen sich nach den von ihnen bezeichneten Begriffen in verschiedene Gruppen einteilen: Antonyme, in denen die mit dem Zustand und der Tätigkeit des Menschen verbundenen Begriffe ihren Ausdruck finden: Gesundheit — Krankheit, Stärke — Schwäche, Jugend — Alter, Wachen — Schlafen, kräftig — schwach, fröhlich — traurig, ermattet — ausgeruht, arbeiten — faulenzen, erkranken — gesunden u. a. Antonyme, die verschiedene Gefühle, Emotionen bezeichnen: Liebe — Hass, Grobheit — Zärtlichkeit, Freude — Traurigkeit, grobzart, gut — böse, verehrt — verachtet u. a. Antonyme, die Naturerscheinungen widerspiegeln: Wärme — Kälte, Trockenheit — Feuchtigkeit, Finsternis — Helligkeit, hell — dunkel, hellwerden — dunkelwerden, aufblühen — abblühen u. a. d) Antonyme, die die Qualität ausdrücken: schön — hässlich; gerade — krumm; sauber, rein — schmutzig; nützlich — schädlich u. a. e) Antonyme, die verschiedene Zeitbegriffe bezeichnen: Morgen — Abend, Tag— Nacht, morgendlich — abendlich, tags — nachts, früh — spät, damals — jetzt u. a. Für Antonyme ist es kennzeichnend, dass ihre Semantik sehr deutlich aufgefasst und gefühlt wird. Durch den krassen Unterschied in der Semantik verhelfen sie dem Sprechenden zu einem besseren Verstehen und Gebrauchen der Wörter. Antonyme werden dazu verwendet, um verschiedene Erscheinungen einander gegenüber-oder entgegenzustellen, was eine schönere, ausdruckvollere Schilderung der Wirklichkeit ermöglicht. Поиск по сайту: |
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