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Билет 31

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Attributive Zusammensetzungen. Diese Zusammensetzungen be­stehen aus zwei Komponenten, wo die erste die zweite bestimmt, konkretisiert und darum das Bestimmungswort genannt wird; den zweiten Bestandteil nennt man das Grundwort. Das Grundwort bezeichnet die grammatische Qualität der Zusammen­setzung, nämlich die Angehörigkeit zur bestimmten Wortart: die Wandzeitung, hellblau; das grammatische Geschlecht und die Zahl: der Arbeitsplan, die Planarbeit, die Sommerferien u. a. Die Haupt­betonung fällt auf das Bestimmungswort, die Nebenbetonung aber auf das Grundwort; das hängt mit dem Wesen der germanischen Betonung zusammen, wo die Hauptbetonung in der Regel auf dieerste Wortsilbe fällt. Wenn wir das zusammengesetzte Wort als eine Einheit betrachten, so vertritt das erste Element die Rolle der ersten Silbe des Stammes: 'Wortbefonung, 'Bindehaut, 'starkbetont usw. In einzelnen Fällen steht die Hauptbetonung auf dem zweiten Teil:, Jahr'hundert, Jahr'zehnt,,Jahr'fünft, tLeib'eigene r, da das zweite Element hier das erste bestimmt.

Die attributive Zusammensetzung kann auch aus drei, vier und mehreren Wörtern bestehen; aber man betrachtet jedes zusammenge­setzte Wort dieser Art als ein zweigliedriges, wobei jedes Glied seiner­seits in zwei Teile zerlegt werden kann, z. B. die Transportschiffe-verwertungsgesellschaft (B. B rech t). Gesellschaft ist das Grundwort, Transportschiffeverwertung ist das Bestimmungswort, das seinerseits auch eine attributive Zusammensetzung ist, wo Verwertung schon als Grundwort und Transportschiffe als Bestimmungswort auftreten; die letzte Komponente ist eigentlich auch ein zusammengesetztes Wort mit Transport als Bestimmungswort und Schiffe als Grundwort. Die ganze Zusammensetzung aber ist ein neues Wort, welches einen neuen Begriff ausdrückt. Solche mehrgliedrige attributive Zusam­mensetzungen sind in der deutschen Sprache sehr verbreitet

Betrachten wir die Zusammensetzung, deren Teile zwei unflek­tierte Stämme sind. Als Strukturmodell wird dieser Typus auf solche Wörter wie ahd. gasthüs, boumgarto zurückgeführt. Die syntaktische Rolle der Komponenten solcher Wörter wird nur durch die Wortstel­lung bestimmt. Solch ein Typus der Zusammensetzung wird seiner Ent­stehung nach (vom strukturell-genetischen Standpunkt aus) in der lin­guistischen Literatur eigentliche (oder echte) Zusammen­setzung genannt. Dieser Typus ist auch jetzt noch produktiv, und nach der Analogie mit diesem Modell werden neue Wörter gebildet, die neue Begriffe ausdrücken: Henneckearbeiter, Fünf jahrplan, Fernstudent, Parteischule, Neubauer, Bodenreform, Wanderfahne.

Die Entwicklung der Flexion bewirkt auch die Entstehung des zweiten Typus der attributiven Zusammensetzung, in dem der erste Teil eine flektierte Form hat:'Tageslicht, Sonnenschein, lebensgross, sorgenkrank. Die attributive Funktion wird im ersten Element nicht nur durch die Wortstellung, sondern auch durch die Genitivendung ausgedrückt. Dieser Typus kann auf folgende Wortgruppen des Althoch­deutschen zurückgeführt werden: des geres snide, des Etzelen wip.

Die Zusammensetzungen dieser Art werden u n eigentliche (oder unechte) Zusammensetzungen genannt. Im modernen Deutsch haben die Flexionen s, n ihre Funktion eingebüsst und sind zu einem Formelement (Bindelaut) geworden. Davon zeugt die Tat­sache, dass s auch nach Substantiven weiblichen Geschlechts steht: Arbeitsplan, Bestimmungswort, obwohl s als Flexion der Feminina nie auftritt.

Als Bindelaute können jetzt s und (e)n auftreten: Freiheitskämpfer, Sonnenstrahl..

Kopulative Zusammensetztingen bestehen aus zwei gramma­tisch gleichwertigen Elementen, die auf Grund der Beiordnung in Verbindung treten. Jedes Element behält seine selbständige Bedeu­tung, aber die Bedeutung des Ganzen drückt einen neuen Begriff aus. Die Verbindung zwischen diesen Elementen ist so lose, so deutlich kopulativ, dass man dabei die beiordnende Konjunktion und vermuten könnte, z. B. taubstumm, eigentlich taub und stumm; der Strichpunkt — der Strich und der Punkt; deutsch-russisch, sauersüss, süsssauer, drei­zehn usw.

Manchmal werden die Teile der kopulativen Zusammensetzung tatsächlich durch und verbunden: zweiundzwanzig, dreiunddreissig usw. Diese Art der Zusammensetzung ist weniger verbreitet als die attributive.


 


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