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Билет 46

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Homonyme (grch. homos 'gleich', onoma 'Name') sind Wörter und Wortverbindungen mit gleicher lautlicher Form und völlig verschiedenen Bedeutungen: Reif 'Ring'—Reif 'gefrorener Tau' — reif 'gereift'; Mahl 'Essen' — Mal 'Zeitpunkt' — Mal 'Erkennungszeichen' u. a. Mahl als Essen:

Die Homonyme lassen sich im Deutschen in drei Gruppen einteilen: lexikalische, lexikalisch-grammati­sche, grammatische.

Unter den lexikalischen Homonymen verstehen wir solche Wörter mit verschiedener Semantik, die lautlich in allen Formen zusammenfallen, also vollständige Homonyme sind. Wie die Betrachtung des konkreten Sprachmaterials beweist, sind lexi­kalische Homonyme immer vollständige Homonyme. Lexikalische Homonyme sind vor allem unter den Substantiven zu finden: Schnur (f) 'Bindfaden' — Schnur (f) — 'Schwiegertochter'; Rost (m) 'Gitterboden einer Feuerung' —Rost(m) 'Überzug an Eisen und Stahl' (Zerstörungserscheinung, durch Oxydation hervorgerufen); Märe(f) 'Kunde' — Mähre(f) 'Pferd';

Miene® 'Gesichtsausdruck' —Mine(i) 'Grube im Bergbau'—Mine(f) 'Geschoss'.

Auch unter anderen Wortarten gibt es Homonyme, z. B. unter den Verben lesen 'sammeln' — lesen 'eine Schrift lesen'; dichten 'irgend etwas ausdenken', 'schaffen' — dichten 'dicht machen'.

Pronomen können auch homonymisch sein: Sie, sie; es, es; Ihnen, ihnen.

Unter den lexikalisch-grammatischen Ho­monymen verstehen wir lautlich zusammenfallende Formen verschiedener Wörter. In diesem Fall sind lautlich identisch solche semantisch vollkommen verschiedene Wörter, die auch verschiedenar­tig grammatisch gestaltet sind; also, lexikalisch-grammatische Ho­monyme unterscheiden sich voneinander sowohl lexikalisch als auch grammatisch, d. h. durch irgendein grammatisches Merkmal, nämlich durch verschiedenes grammatisches Geschlecht, durch die Zugehö­rigkeit zu verschiedenen Wortarten usw. Lexikalisch-grammatische Homonyme zerfallen in zwei Gruppen: in vollständige und unvoll­ständige (teilweise).

Zu den vollständigen Homonymen gehören solche Wörter, deren lautliche Gestalt in allen grammatischen Formen zusammenfällt, obwohl sie verschiedenen Wortarten angehören, und auch solche, die unveränderlich sind, z. B. der alte — Adjektiv, der Alte — substantiviertes Adjektiv.

Auch: während — Konjunktion, während — Präposition; allein — Konjunktion, Adverb, Partikel.

Vollständige lexikalisch-grammatische Homonyme gehören immer zu verschiedenen Wortarten und das sind vor allem unflektierte Redeteile.

Zu den teilweisen lexikalisch-grammati­schen Homonymen zählen wir solche Wörter, deren lautliche Gestalt nicht in allen grammatischen Formen zusammenfällt.

Unvollständige Homonyme können einer Wortart angehören, sie unterscheiden sich doch voneinander entweder durch verschiedene Pluralformen oder durch verschiedenes grammatisches Geschlecht, zuweilen durch beides.

Durch verschiedene Pluralformen unterscheiden sich folgende Homonyme:

das Wort — die Wörter 'der einzelne kleinste selbständige Teil der Rede'; das Wort — die Worte 'ein Ausspruch'; das Gesicht — die Gesichte 'Vision', das Gesicht — die Gesichter 'Antlitz'.

Durch verschiedenes grammatisches Geschlecht unterscheiden sich z. B. folgende Homonyme: der Messer 'der etwas messende Mensch' oder 'Instrument', und das Messer 'ein Schneidewerkzeug'.

Durch verschiedenes grammatisches Geschlecht und zugleich durch verschiedene Pluralbildung unterscheiden sich folgende Ho­monyme: der, das Bauer — die Bauer 'Vogelbauer', der Bauer — die Bauern 'Angehörigerdes Bauernstandes', der Bauer —die Bauer 'Baumeister'; der Band — die Bände 'Band eines Werkes', das Band — die Bänder 'etwas, was zum Binden dient'; der Tor — die Toren 'ein dummer Mensch', das Tor — die Tore 'ein Torweg'; der Schild — die Schilde 'Schutzwaffe', das Schild — die Schilder 'Brett mit einer Aufschrift'; die Kiefer — die Kiefern 'Kienföhre', der Kiefer — die Kiefer 'Kinnbacken'.

Es gibt teilweise lexikalisch-grammatische Homonyme auch unter den Verben. Obwohl sie einer und derselben Wortart angehören, unterscheiden sie sich doch durch grammatische Formen, nämlich durch verschiedene Grundformen: schaffen, schuf, geschaffen (ein starkes Verb) 'etwas hervorbringen' — schaffen, schaffte, geschafft (ein schwaches Verb) 'tun', 'ordnen', 'einrichten'; hängen, hing, gehangen (ein starkes, intransitives Verb)—hängen,hängte, gehängt (ein schwaches, transitives Verb).

Teilweise lexikalisch-grammatische Homonymie gilt auch für Wörter verschiedener Wortarten. So kann man als Homonyme solche Wörter betrachten wie Laut — Substantiv, laut — Adverb, laut — Präposition; Kraft—Substantiv, kraft — Präposition; Dank — Sub­stantiv, dank — Präposition.

Diese Gruppe ist sehr zahlreich, sie umfasst eine beträchtliche Anzahl von Homonymen. Es sei noch folgendes erwähnt: in der Sprache gibt es auch grammatische Homonyme — das sind solche grammatischen Formen ein und desselben Wortes, die gleich lauten, doch verschiedene grammatische Bedeutungen besitzen, sogenannte Homoformen: wir lesen — sie lesen, ich führe — er führe (Konjunktiv), er schreibt — ihr schreibt u. a.

Zugleich mit den Homoformen unterscheidet man H o m o m o r-p h e m e, d. h. lautlich gleichklingende Morpheme, die völlig verschiedene grammatische Bedeutungen haben: -er, -e, -(e)t usw. So ist -er zugleich Suffix der Pluralform vieler Substantive, Suffix der Komparativstufe von Adjektiven und Adverbien, Flexion des Adjektivs u. a.

Die Erforschung der grammatischen Homonymie ist aber eine Frage der Grammatik.


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