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Билет (a)

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Билет

Betrachten wir nun die Ursachen, die zur Verdunkelung oder zum Verschwinden des Etymons des Wortes führen können.

1. Eine der Ursachen der Verdunkelung des Etymons ist das Verschwinden von Wörtern aus dem selbständigen Sprachgebrauch. Hier unterscheiden wir folgende Fälle:

a) Das Verschwinden des Wurzelwortes —
des Zentrums der Wortfamilie. Dadurch wird das Etymon der ganzen Wortfamilie unklar, was zur Verdunkelung der Urbedeutung genetisch verwandter Wörter und Wortverbindungen führt.

Hierfür lassen sich einige Beispiele anführen.

Es ist schwer vom Standpunkte der modernen deutschen Sprache aus die Urbedeutung der Wörter Geburt, Bahre, Bürde, Gebärde gebären, des Suffixes -bar zu verstehen, weil das ihnen zugrunde lie­gende (als Zentrum dienende) althochdeutsche Verb heran verloren­gegangen ist.

b) Das Verschwinden des Bestimmungswortes — des ersten Elementes der Zusammensetzung — führt zur Verdunkelung des Etymons des ganzen Gebildes.

Undeutlich ist die Urbedeutung des Wortes Maulwurf (mhd. moltwerf), was eigentlich 'das die Erde (mhd. molte) aufwerfende Tier' bedeutete.

c)Das Verlorengehen des Wurzelwortes — des zweiten Elementes der Zusammensetzung — hat auch die Ver­dunkelung der Bedeutung des ganzen Gebildes zur Folge: das mit­telhochdeutsche Substantiv lit 'Deckel' existiert im modernen Deutsch nicht mehr, daher die Verdunkelung der Urbedeutung des zusammen­gesetzten Wortes Augenlid (mhd. ougelit) 'Augendeckel', jetzt die Bezeichnung eigentlich der den Augapfel von vorn her bedeckenden Hautfalte.

d) Das Verschwinden des Wortes — der Kom­ponente einer stehenden Wortverbindung — wirkt auf die Verdun­kelung der Urbedeutung der ganzen Wortverbindung.

Stehende Wortverbindungen mit Kind und Kegel, mit Mann und Mage sind nicht mehr motiviert, denn das Verschwinden der Wörter Kegel 'uneheliches Kind' und Mage 'Verwandter' aus der Sprache verdunkelt die Etymone dieser Wortpaare.

2. Als die zweite Ursache der Verdunkelung der Urbedeutung des Wortes gelten phonetische Veränderungen im lautlichen Bestand des Wortes, die zur Veränderung seiner äusseren Form führen. Diese phonetische Entwicklung verursacht, dass das Wort der ihm genetisch verwandten Form äusserlich unähnlich wird. Hier sind folgende pho­netische Gesetzmässigkeiten zu erwähnen:

a) Assimilation — Angleichung eines Lautes an den benachbarten — führt zur Verdunkelung des Etymons. Die Substantive Gift, Tracht haben ihre innere Verbindung mit den Verben geben,tragen verloren. Das geschieht infolge der Assimilation von bf>ft, gf>cht.

b) Dissimilation — Entgleichung zweier benachbarten ähnlichen Laute — führt auch zur Verdunkelung des Etymons. Deswegen ist es schwer, die Verwandtschaft der Substantive Ankunft, Zukunft, Vernunft mit den Verben ankommen, zukommen, vernehmen zu ermitteln, da hier infolge der Dissimilation mf^>nf übergegangen ist.

c) R e d u k t i o n der unbetonten Laute wirkt auch auf die Verdunkelung des Etymons ein, was sich an folgenden Beispielen nachweisen lässt. Adler gilt jetzt als ein Wurzelwort, etymologisch ist es aber eine Zusammensetzung — mhd. adel-ar, ahd. adel-aro, in der sich die unbetonten Vokale reduziert haben.

d)Die Verengung des Vokals a>o vor den Nasalen kann ebenfalls die Verdunkelung der Urbedeutung verursachen, das sieht man z. B. am Worte Argwohn (mhd. arcwäri) 'falsche, irrige Vermutung', das sich von dem Worte Wahn abgesondert hat.

e)Die lautliche Umgestaltung des Wortes kann zu orthographischen Eigentümlichkeiten führen, z. B. das Beibehalten der älteren Schreibweise des Umlauts hat den Prozess der Verdunkelung des Etymons zur Folge.

In den Substantiven Eltern und Mensch hat sich die alte Schreib­weise des Umlauts erhalten, was ihre Zurückführung auf die urver­wandten Wörter ahd. alt und ahd. man(n) erschwert.

3. Die dritte Ursache der Verdunkelung der Urbedeutung ist der Bedeutungswandel.

Das Wort erleidet zuweilen in seiner Entwicklung solch eine Änderung der Semantik, dass es von seinem Etymon im modernen Deutsch weit abliegt.

Das Verb lesen z. B. bedeutete ursprünglich 'auswählend sammeln'. Diese Bedeutung des Wortes findet man auch jetzt.

Wir lesen Kartoffeln (E. S t r i t t m a t t er).

Das Wort bekommt allmählich in seiner weiteren Entwicklung eine andere Bedeutung, nämlich den Prozess des Lesens (eigentlich das Sammeln der Buchstaben).


Билет

Im Zusammenhang mit der Verdunkelung des Etymons entwickelt sich eine besondere sprachliche Erscheinung, die unter dem Fachausdruck Volksetymologie bekannt ist.

Die Volksetymologie beruht auf der falschen Auslegung von Wör­tern mit unklarem Etymon, was mitunter Veränderungen in ihrer Lautgestalt und auch in der Bedeutung zur Folge hat.

Der Fachausdruck Volksetymologie wurde 1852 von dem Sprachwissenschaftler E. W. Förstemann. Das Wort Volk bezeichnet hier also den ungebildeten, des Lesens und Schreibens unkundigen Teil der Bevölkerung. Alles das macht den Ausdruck Volksetymologie fragwürdig und ungenau Deshalb scheint es uns richtiger zu sein, diese Erscheinung Fehletymologie zu nennen.

In der deutschen Sprache lässt sich die Fehletymologie in einer Reihe von Wörtern beobachten. So wird z. B. in dem Substantiv Meineid das erste Element irrtümlicherweise mit dem Possessivpro-nomen mein assoziiert, was aber mit ihm nichts Gemeines hat, da es sich aus dem althochdeutschen Adjektiv mein 'falsch' entwickelt hat. Hier wird dem Worte eine neue, aber falsche Etymologie zu­geschrieben; das geschieht auf Grund,des lautlichen Gleichklangs des aus der Sprache schon verschwundenen althochdeutschen Adjektivs mein 'falsch' mit dem jetzt bestehenden Possessivpronomen mein.

Untersucht man eine Reihe fehletymologisierter Wörter im Deut­schen, so zeigt es sich bald, dass in der Entwicklung dieser sprachlichen Erscheinung neben dem zweifellos vorhandenen Einfluss zufälliger lautlicher Ähnlichkeiten zweier Wörter die log i-sche Assoziation, die durch mangelhaftes Verstehen eines unklaren Wortes hervorgerufen wird, eine grosse Rolle spielt. Um das zu beweisen, seien hier einige Beispiele angeführt und erläutert:

Hängematte (russ. гамак), das sich vom ndrl. hatnac (aus dem Indianischen) herleitet, wurde mit dem Zeitwort hängen in Verbin­dung gebracht, und das nicht so sehr wegen der — übrigens schwa­chen — lautlichen Ähnlichkeit, sondern vor allem auch deshalb, weil die Hängematte hängt. Der zweite Bestandteil des Wortes ist natürlich mit Matte verbunden worden,

Schlittschuh lautete ursprünglich Schrittschuh 'Schuh zum weiten Schritt', aber in der Vorstellung kann es mit dem Schlittenfahren, mit dem Gleiten auf dem Eis, zusammengebracht werden, so dass es — in Anlehnung an Schlitten — schliesslich die neue Form Schlitt­schuh erhielt.

Der Name der italienischen Stadt Mailand lautete im Mittel­hochdeutschen Milan. Die neuhochdeutsche Diphthongierung des langen t>ei (ai) führte zunächst weiter zu der Form Mailan. In dieser Lautform geriet das Wort äusserlich in die Nähe zum Monatsnamen Mai, daher auch die Schreibung mit ai. Weil Italien in Deutschland als Land des ewigen Frühlings aufgefasst wurde, brachte man den zweiten Wortbestand lan mit Land in Verbindung. In diesem Fall verflechten sich phonetische und logische Assoziationen miteinander. So entwickelte sich die heutige Form Mailand, die ganz deutliche, sachlich begründete Assoziationen hervorruft, obgleich sie auf dem Wege der Fehletymologie entstanden ist.

Die Wörter mit Fehletymologie kann man im Deutschen etwa folgendermassen gliedern:

Wörter, bei denen die Fehletymologie zu keinen Veränderungen der Wortgestalt und Wortbedeutung führte. Sie bilden die recht zahlreiche Gruppe der Wörter. Bei Mondsucht verbindet man das
zweite Glied mit dem Zeitwort suchen. Sucht bedeutet aber in Wirklichkeit 'Krankheit'und gehört ursprünglich zu dem Zeitwort siechen 'krank sein'. Dabei behält im Wort Mondsucht das Glied sucht die
alte Bedeutung

Die zweite weit zahlreichere Gruppe umfasst solche Wörter, deren Fehletymologie zur Veränderung der Form führt, die stoffliche Bedeutung des Wortes verändert sich aber nicht.

Ein ähnlicher Fall der Fehletymologie lässt sich wahrscheinlich in dem Wort Rebhuhn (ahd. rebahuon) aufweisen. Das erste Glied Reb-wird mit Rebe 'Weinrebe' in Verbindung gebracht. In Wirklichkeit ist das eher die Eindeutschung des russischen рябой 'bunt', was das Gefieder des Rebhuhnes charakterisiert.

c) Zu der dritten Gruppe gehören solche Wörter, deren Fehletymologisierung nicht nur zur Veränderung der lautlichen Gestalt, sondern auch zum Bedeutungswandel führte.

Zur Verdeutlichung führen wir das Zeitwort hantieren in der Be­deutung 'sich mit etwas beschäftigen' an, das in der Vorstellung zweifellos mit dem Hauptwort Hand in Verbindung gebracht wird.

In Wirklichkeit hat sich dieses Verb aus dem frz. hanter 'jemanden oft besuchen' entwickelt.

Friedhof (mhd. frithof) 'eine umzäunte Stelle' (vgl. das moderne einfriedigen 'umzäunen'), heute versteht man Begräbnisstätte dar­unter. Die Fehletzmologie spielt keine grosse Rolle, denn sie tregt wenig yur Bildung neuer Woerter.


билет (a)

Der deutsche Wortschatz entwickelt sich immerfort. Wir unterschei­den verschiedene Erscheinungen im Kommen und Gehen der Lexik und Phraseologie; einige Wörter werden immer seltener gebraucht, veralten, werden archaisch und können sogar ganz verschwinden; andere wiederum entstehen im Prozess der Sprachentwicklung. Der Prozess des Alterns und Verschwindens der Lexik geht viel langsamer vor sich als das Entstehen von neuen Wörtern und Wortverbindungen. Demzufolge sind drei Wortgruppen im Wortschatz der deutschen Spra­che zu jeder bestimmten Entwicklungsperiode zu unterscheiden:

Wörter, die zu dieser bestimmten Periode gang und gäbe sind und eigentlich den Wortschatz der Sprache ausmachen;

Wörter, die aus irgendwelchem Grund veraltet sind, die sogenannten Archaismen;

Wörter, die neu entstanden sind, die sogenannten Neologismen.

Archaismus — vom grch. archaios 'veraltet' — bezeichnet also ein aus irgendeinem Grund veraltetes Wort. Das Entstehen von Archaismen ist eine historische Erscheinung: das, was im modernen Deutsch als Archaismus gilt, existierte früher, z. B. im Mittelhochdeutschen, als etwas im Volksmunde Übliches, Allgemeingebräuchliches, z. B. Magd in der alten jetzt verschwunde­nen Bedeutung 'Mädchen'.

Zu Archaismen gehören nicht nur veraltete Wörter, sondern auch veraltete phonetische und grammatische Formen des Wortes.

Das Wort stellt eine Einheit von Begriff, Bedeutung und Form dar. Dementsprechend lassen sich die Archaismen in folgende Grup­pen einteilen: Archaismen des Begriffs (Begriffs­archaismen), Archaismen der Bedeutung (Bedeutungsarchaismen) und Archaismen der Form (Formarchaismen).

Unter den Begriffsarchaismen verstehen wir solche Wörter, die nicht mehr im aktiven Sprachgebrauch vorhanden sind, weil diese Wörter solche Gegenstände oder Erscheinungen der Wirk­lichkeit bezeichnen, die veraltet oder aus dem Leben des Volkes ganz verschwunden sind. Solche Archaismen nennt man gewöhnlich Historismen. Sie sind am engsten mit der konkreten Geschi­chte des Volkes verbunden. Hierher gehören solche wie Harnisch, Kurfürst u. v. a., die meistenteils mit der Epoche des Feudalismus insbesondere mit der ritterlichen Kultur in Verbindung stehen. In der Neuzeit verschwinden diese Begriffe, und infolgedessen werden die sie be­zeichnenden Wörter zu historischen Archaismen (Hi­storismen).

Mit der Entwicklung der Militärtechnik werden solche veralte­te Waffen wie auch ihre Benennungen nicht mehr gebraucht. Man findet sie nur in Beschreibungen der entsprechenden Epoche, was aus dem angeführten Beispiel zu sehen ist. Ähnliches gilt auch für das Wort Kurfürst, das einen nicht mehr existierenden Titel bezeichnet

[Kurfürst (ahd, kür 'Wahl') 'Wahlfürst' —einer der sieben Fürsten im Römischen Reich, die das Recht hatten, den deutschen König zu wählen].

B. Unter den Bedeutungsarchaismen verstehen wirsolche Wörter, deren Grundbedeutung oder eine andere verbreitete
Bedeutung veraltet ist. Als eine lexikalische Einheit sind sie jedoch in der Sprache vorhanden und verbleiben sogar im aktiven Sprachgebrauch, doch mit einer neuen Bedeutung. Die alte Bedeutung, die das Wort noch aufbewahrt, ist aber schon veraltet. Ein solches Wort kann neben einer oder mehreren gebräuchlichen Bedeutungen auch eine veraltete behalten.

Archaismen der Bedeutung können auch in Verbindung mit der Geschichte des Volkes stehen, denn die veraltete Bedeutung der exi­stierenden Wörter spiegelt gewöhnlich irgendwelche schon aus dem Leben verschwundenen Gegenstände oder Erscheinungen wider, wie man an folgenden Beispielen sehen kann.

Das Wort Zunge ist in der modernen Sprache gebräuchlich und bezeichnet ein wichtiges Organ des menschlichen Körpers. Der alte, Sinn dieses Wortes — 'Sprache' — ist aber veraltet; mit dieser Be­deutung ist das Wort Zunge zu einem Bedeutungsarchaismus gewor­den und wird jetzt seltener als 'Sprache' gebraucht.

C. Unter den Formarchaismen verstehen wir solche Wör­ter, deren lexikalische Gestaltung veraltet ist. Man kann sie in dreiGruppen einteilen:


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