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Билет 66

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TerritjrialeCharakteristik Die Nationalsprache, welche die kommunikative Funktion für das ganze Volk erfüllt, ist eine Existenzform der natio­nalen Kultur, daher schliesst -dieser Fachausdruck auch die Begriffe „Schriftsprache" und „territoriale Dialekte" in sich ein.

Die Schriftsprache ist die in ganz Deutschland ange­nommene normalisierte schriftliche und mündliche Form der deutschen Nationalsprache, die sich alle deutschen Territorialdialekte unter­ordnet. Die Beziehungen zwischen der deutschen Nationalsprache und den territorialen Dialekten sind sehr kompliziert und in allen Perioden der Sprachentwicklung verschiedenartig gewesen. Die deutsche Na­tionalsprache entwickelte sich von den territorialen Mundarten nicht abgesondert, sondern i m engen Zusammenhang mit ihnen, auf ihrem Grund und Boden. Die territorialen Mundarten sind Erzeugnisse einer langen historischen Entwicklung der alten Sprachen der Völkerschaften, eigentlich der Reste dieser Sprachen, die sich ihrerseits aus den Sprachen der betreffenden germanischen Stämme entwickelt haben, daher kommen auch ihre Bezeichnungen — die bayrische, schwäbische, alemannische u. a. Mundarten.

Die Nationalsprache entwickelt sich ihrerseits aus den Sprachen der Völkerschaften, und das wirkt auf die Entwicklung des Wort­schatzes. Der Wortschatz der Nationalsprache entwickelt sich selbst­verständlich auch im engen Zusammenhang mit der Lexik der Mundar­ten \ Diese Erscheinung ist Ursache des Vorhandenseins vieler Wörter

aus den Mundarten in dem Wortschatz der deutschen Nationalsprache, obwohl das Gebrauchsgebiet lokaler l Wörter im ganzen territorial beschränkt ist.

Die Mundarten zeigen in Deutschland eine ungemeine territoriale Zersplitterung, die auf dem Gebiete der geographischen Synonymik noch auffallender ist als auf dem der Phonetik und Morphologie. So gibt es für das Wort Kartoffel 27 Synonyme. Jedes von diesen Syno­nymen gehört einem bestimmten Bezirk an: darunter sind solche wie das Wort Kartoffel und dessen Ableitungen Toffel, Tufke, Erdtoffel; Potate (am Niederrhein — vgl. engl. potato); Schocke (Erdschocke), abgeleitet von frz. artichaut; das frz. pomme de terre und das davon abgeleitete Wort Pumser; das umschreibende Wort Erdapfel oder Bodenapfel (ein schon im älteren Deutsch für die Benennung der Erdfrüchte gebrauchter Terminus); die diesen Wörtern analog gebil­deten Grundbirne (Erdbirne, Bodenbirne) oder Erdrübe, Erdnuss; andere metaphorische Bildungen wie Nudel (Erdnudel) u. a. Manche dieser Synonyme wurden in die allgemeine deutsche Sprache aufgenommen.

Solche mundartlichen Wörter kommen nebeneinander auch in der Schriftsprache vor. Somit haben viele Dialektismen ihr rein territorial beschränktes Gebrauchsgebiet verloren. Die dialektalen Unterschiede sind sonst aber sehr gross. So hat O. Behaghel recht, wenn er behauptet: „Der westfälische Bauer und der Hirt aus den Tiroler Bergen, wenn der Zufall sie zusammenführt, sie verstehen sich so wenig wie der Franzose und der Chinese."

Jeder Deutsche ist eigentlich zweisprachig. Ausserhalb seiner vier Wände spricht er hochdeutsch, zu Hause aber im Kreise seiner näch­sten Umgebung bedient er sich seiner Mundart.

Dieser Umstand begünstigt das Eindringen der Dialektismen in den Wortschatz der allgemeinen deutschen Nationalsprache. Dialektale Elemente werden in die schriftliche Literatursprache aufgenommen, oft zur Charakteristik des lokalen Kolorits oder der handelnden Person.


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