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Билет 54(а)

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Die Bereicherung des Wortschatzes kann sich nicht nur auf die drei obenerwähnten Wege beschränken. Es gibt noch eine Mög­lichkeit, den Wortschatz der Sprache zu bereichern, nämlich durch Entstehung sogenannter stehender Wortverbindungen. Der Wort­schatz der Sprache besteht aus einzelnen Wörtern und Wortverbin­dungen (Redensarten, Wortgefügen), die letzteren können in der Sprache als lexikalische Einheiten auftreten. Unter lexikalischen Einheiten verstehen wir nicht nur Einzelwörter (siehe § 5), sondern auch stehende Wortverbindungen (feste Redewendungen, stehende Redewendungen, Phraseologismen). Bevor wir aber diese Wort­verbindungen näher betrachten, wollen wir versuchen, den Begriff Wortverbindung im allgemeinen zu erklären.

Die Wörter existieren in der Sprache gewöhnlich nicht isoliert, sondern in Verbindungen. Jede freie syntaktische Wortverbindung ist eine grammatisch zerlegbare Vereinigung von zwei oder mehreren Wörtern; diese syn­taktische Wortverbindung kann auch vom semantischen Standpunkt aus analysiert werden, denn jede Komponente solch einer Wortver­bindung ist selbständig und besitzt ihre eigene Bedeutung. Die Ge­samtbedeutung der ganzen Wortverbindung fällt mit der Summe der Bedeutungen ihrer Komponenten zusammen, z. B. ein kleines Kind, ein lustiges Kind, ein faules Kind, ein schönes Kind usw. oder ms Institut gehen, in den Klub gehen, ins Theater gehen, ins Theater fahren usw. Solche Wortverbindungen werden frei im Prozess des Sprechens geschaffen und bilden den Gegenstand der Grammatik. Es kann auch vorkommen, dass freie Wortverbindungen in ihrem Ge­brauch und in ihrer Form erstarren, ihre eigentliche Bedeutung ver­lieren und infolge einer Umdeutung zu stehenden Wortverbindungen werden.

Die Ausdrücke jemandem das Gesicht, die Hände, den Kopf wa­schen treten in ihrer Grundbedeutung als freie syntaktische Wortver­bindungen auf. Die stehende Redewendung jemandem den Kopf wa­schen bedeutet dagegen 'jemanden tadeln', hat also eine übertragene Bedeutung.

Der Prozess der Entwicklung einer freien Wortverbindung in eine stehende vollzieht sich allmählich, es ist zuweilen sogar schwer zu sagen, ob man es mit einer stehenden oder freien Wortverbindung zu tun hat.Stehende Wortverbindungen existieren in der Sprache unabhän­gig vom Prozess des Sprechens als lexikalische Elemente des Wort­bestandes und nähern sich in ihrem Gebrauch den Einzelwörtern. Sie werden im Prozess des Sprechens nicht neu geschaffen, sondern reproduziert (воспроизвоäятся), da sie in der Sprache schon als er-starrte Wortverbindungen vorhanden sind, z. B. das Schwarze Meer, in Bewegung bringen, Abschied nehmen u. а.

Wie einzelne Wörter sind sie in den Wortschatz der Sprache auf­genommen worden und bereichern ihn. Diese Wortverbindungen gehören der Lexik an und gehören darum dem Gebiet der Lexikologie an. Mit solchen stehenden Wortverbindungen werden wir uns im wei­teren befassen.

. Der Fachausdruck stehende Wortverbindun­gen bezeichnet also feste, unzerlegbare Wortgruppen, die in der Spra­che als solche existieren und im Prozess des Sprechens ähnlich ge­braucht werden wie einzelne Wörter (in der Funktion von einzelnen Wörtern auftreten).

Es gibt zwei Arten stehender Wortverbindungen: umgedeu­tete und nicht umgedeutete. In den letzteren ent­spricht die Bedeutung des Ganzen der Summe der Bedeutungen ihrer Komponenten und bleibt im Vergleiche mit diesen unverändert. Das sind vor allem Termini: Freie Deutsche Jugend, die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, die Deutsche Demokratische Republik, das Präsidium des Ministerrats, Verdienter Techniker des Volkes.

Zu den umgedeuteten stehenden Wortverbindungen gehören sol­che, deren Gesamtbedeutung sich verändert hat und mit der Summe der Bedeutungen der Komponenten nicht zusammenfällt:

den Mund halten im Sinne 'schweigen'; auf die Beine kommen— 'genesen', 'gesund werden'; jemandem Spass machen — 'jemandem Vergnügen machen'.

Gerade solche umgedeuteten stehenden Wortverbindungen gehö­ren der Phraseologie an.

Der Fachausdruck Phraseologie ist zweideutig, er bedeutet: 1) die Gesamtheit aller stehenden Wortverbindungen (Phraseologismen); 2) der Zweig der Sprachwissenschaft, der sich mit der Erforschung stehender Wortverbindungen befasst.

Für alle stehenden Wortverbindungen der deutschen Spra­che sind folgende Merkmale kennzeichnend: Umdeutung, einheit­liche Gesamtbedeutung, Stabilität, Verbindung mit der


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