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Билет 53(а)

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Das Bestreben, einen Gegenstand oder eine Erscheinung der objektiven Wirklichkeit nicht direkt, sondern umschreibend zu bezeichnen, führt zu einer besonderen sprachlichen Erscheinung, die im engen Zusammenhang mit dem Bedeutungswandel steht und ihn manchmal sogar hervorruft. Deswegen halten wir es für ratsam, diese Erscheinung im Abschnitt „Bedeutungswandel" zu betrachten. Diese sprachliche Erscheinung heisst Euphemismus. Der Fachausdruck Euphemismus ist griechischer Herkunft: eu — 'gut', phemi— 'spreche', bedeutet also 'verschönernde Umschreibung'. Wir verstehen unter diesem Terminus die Bezeichnung der Gegenstände oder Erscheinungen nicht durch gewöhnliche Benennungswörter, sondern durch Umschreibung mit Hilfe eines anderen Wortes oder sogar einer ganzen Wortverbindung. Diese umschreibende Bezeichnung ist nicht immer eine verschönernde, doch unbedingt eine mildernde, eine den Inbegriff verschleiernde Umschreibung. So gebraucht man statt des Wortes Sterben folgende Euphemismen: Entschlummern, Ableben, der ewige Schlaf, die ewige Ruhe u. a.

Der Euphemismus ist genetisch mit dem religiösen Tabu verbun­den.

Das Tabu (polynesisch verboten) ist eigentlich eine magisch-reli­giös begründete Meidung verschiedener Handlungen, die sich auf Lebewesen, Gegenstände, Orte, Zeiten, Zustände, Handlungen, Spei­sen, Wörter beziehen können. Diese Erscheinung finden wir bei den meisten Naturvölkern. Vom Standpunkte der Sprachkunde aus unter­scheiden wir von anderen Arten das sprachliche Tabu, nämlich das Verbot, bestimmte Wörter auszusprechen.

Es gibt verschiedene Gründe, die das Entstehen von Euphemismen verursachen. Ihrer Herkunft nach zerfallen die Euphemismen der deutschen Sprache in vier Gruppen: religiöse, sozial-moralische, politische und gesellschaftlich-ästhetische Euphemismen.

1.Die ältesten Euphemismen, die in dem obenerwähnten Tabu wurzeln, sind religiöse Euphemismen. Sie um­fassen die Begriffe der Religion und die mit religiösen und abergläu­bischen Vorstellungen verbundenen Begriffe des Lebens und auch des Todes, der Krankheiten usw. Zu den rein religiösen Euphemismen gehören verschiedene Umschreibungen der Wörter: Gott, Teufel. Man hat sich gescheut, den Namen des Gottes (der Götter) unnütz im Munde zu führen, daher kommen solche Euphemismen wie Potz, Potz Wetter, Potz Blitz, Potz Stern, der Allwissende, der Allmächtige, Er, himmlischer Richter.

Die Erscheinung des Todes, vor dem die Menschen sich so sehr fürchten, hat auch viele Euphemismen ins Leben gerufen. So gibt es statt Tod eine Reihe von Euphemismen: Veiter Hein, Knochenmann, Sensenmann, Streckebein u. a. Statt des Substantivs Sterben—Tren­nung, Hinscheiden, Ableben, Auflösung, Heimgang, Hintritt.

2.Die zweite Gruppe von Euphemismen — die sozial-mo­ralischen wurde durch andere Ursachen als die religiösen, näm­lich durch verschiedene ethische Normen der Gesellschaft, bedingt. Manche dieser Euphemismen spiegeln die Normen des menschlichen Benehmens in der Gesellschaft wider. Mit der Entwicklung der Klas­sengesellschaft entwickelten sich auch verschiedene negative sozial­moralische Erscheinungen. Zugleich sind aber auch solche ethische Normen des menschlichen Benehmens und der Moral entstanden, die für die Klassengesellschaft der feudalen und kapitalistischen Epo­chen typisch sind.

Die herrschenden Klassen versuchten oft die negativen Seiten des Lebens zu verheimlichen, zu verschleiern; zu diesem Zweck gebrauch­ten sie mildernde Umschreibungen, d. h. wiederum Euphemismen. Die umfassen verschiedene Seiten des gesellschaftlichen Lebens und in erster Linie das Gebiet der negativen sozial-moralischen Erschei­nungen (das Saufen, der Diebstahl und andere Verbrechen und Laster). Das Wort Lüge wird durch Historie, Anekdote, Chronik, Unwahr­heit umschrieben. Das Verb lügen — durch dichten, phantasieren, eine lebhafte Phantasie haben, die Wahrheit verschweigen, das lange Messer handhaben, spinnen usw.

Das Saufen ist auch eine negative Erscheinung des menschlichen Lebens, die zur Entstehung einer Menge von Euphemismen führt. So sagt man statt saufen, sich betrinken: sich benebeln, einen Tropfen über den Durst trinken, zu tief ins Glas sehen, zu viel auf die Lampe giessen, sich ein Licht anzünden, um sich damit heimzuleuchten, einige hinter die Binde giessen.

Anstatt betrunken sein — schief oder schwer geladen sein; zu viel des Guten getan haben; schwere Augen haben; benebelt, angeheitert, berauscht, blau, ein bisschen lustig sein u. v. a.

An obigen Beispielen sehen wir, dass diese Euphemismen verschie­dene Grade der Betrunkenheit schildern — vom leichten Angeheitert­sein bis zum Schwergeladensein, aber immer dienen sie zur Verschleier­ung dieser Erscheinung.

Die Leidenschaft für das Kartenspiel wird auch als Laster betrach­tet, und deswegen gibt es entsprechende Euphemismen: einfach spie­len, dann aus dem Gesangbuch mit 32 Blättern singen, das Gesangbuch stets bei sich tragen, das Gesangbuch vornehmen, das Buch der Könige aufschlagen.

3.Zur dritten Gruppe gehören die politischen Euphemismen. Diese werden zu bestimmten politischen Zwecken gebildet und gebraucht. Die Bourgeoisie strebt immer nach Verschleierung ihrer räuberischen


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