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In der EU

Die Bundesrepublik Deutschland gehörte zu den Gründungsmitgliedern der EWG, der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Seit 1995 hat der "Club" – er heißt jetzt Europäische Union (EU) – erstmals eine gemeinsame Grenze mit Russland.

Nach dem Ende des Kalten Krieges und der Wende in Deutschland hat der Prozess der europäischen Einigung eine neue Dynamik bekommen. Der Europäische Wirtschaftsraum, zu dem auch Nicht-EU-Mitglieder wie das deutschsprachige Liechtenstein gehören, ist seit 1994 Realität. Das bedeutet: freier Verkehr "ohne Grenzen" von Waren, Kapital, Dienstleistungen und Personen.

Die EU ist ein wichtiger Garant für die politische und wirtschaftliche Stabilität in ganz Europa geworden und wird sich in den nächsten Jahren weiter nach Osten ausdehnen.

Deutschland hat als stärkste Macht in der Gemeinschaft eine besondere Verantwortung und "handfeste" Interessen: Ungefähr 60 % aller deutschen Exporte gehen in andere EU-Länder.

Anfang 1995 ist Österreich – zusammen mit Finnland und Schweden – neues Mitglied der EU geworden. Die Gemeinschaft hat durch die Aufnahme Österreichs gewonnen, denn die Wirtschaftskraft des Landes liegt über dem EU-Durchschnitt. Ein Blick auf die Europakarte zeigt außerdem, dass die Union durch die neuen Partner geografisch den osteuropäischen Ländern näher gekommen ist.

 

"Zusammen sind wir 243 Jahre alt"

Ururgroßmutter Emma heiratete schon mit 17 Jahren, bekam mit 18 ihr erstes Kind und hatte mit 32 schon sieben Kinder.

"Haushalt und Kinder, das war ganz allein meine Aufgabe. Mein Mann hat sich darum nie gekümmert. Aber trotzdem war er der Herr im Haus."

"Mein Vater war sehr streng, wir Kinder haben ihn mehr gefürchtet als geliebt", sagt ihre Tochter, Magdalene. Auch sie heiratete ziemlich früh und hatte fünf Kinder. Elisabeth ist ihr zweites Kind: "Ich habe nur gute Erinnerungen an meine Kindheit. Meine Eltern waren zwar oft streng, aber es gab nie Schläge oder Ohrfeigen1." Sie machte das Abitur und wurde Fremdsprachensekretärin. Heute, zwei Jahre nach der Trennung von ihrem Mann, arbeitet sie wieder. Aber es ist nicht leicht für sie, allein und unabhängig zu leben.

Ihre Tochter Sabine kann das nur schwer verstehen: "Kevins Vater und ich leben zusammen, aber wir wollen nicht heiraten. Ich verdiene mein eigenes Geld und wir teilen uns die Arbeit im Haushalt. Wir sind auch eine Familie, aber eben etwas anders als früher!"

Und Kevin? Er findet es gut, dass er so viele Omas hat!

In Deutschland gibt es immer mehr alte Menschen. Die Geburtenrate2 sinkt. Viele Paare wollen nur noch ein Kind oder gar keine Kinder. Die Statistiker sagen voraus: Im Jahr 2040 sind 30 Prozent der Bundesbürger älter als 65 und immer mehr leben allein.

 

1 Schläge oder Ohrfeigen – побои или оплеухи

2die Geburtenrate, -, -n – рождаемость

 

Ausländer in Deutschland

In Deutschland leben insgesamt 80 Millionen Menschen. 5,9 Mio. davon sind Ausländer. Viele Menschen kommen nach Deutschland, um zu arbeiten. Sie bringen ihre Familie mit nach Deutschland und wollen später wieder zurück in ihr Heimatland. Das sind hauptsächlich Leute aus Europa: Türken, Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Italiener und Griechen.

Sehr viele Ausländer leben im Ruhrgebiet und in Großstädten wie Frankfurt, München und Berlin. Sie haben keine deutsche Staatsangehörigkeit.

Hanh und Mohamed sind Asylbewerber1. Sie sind mit ihren Eltern nach Deutschland gekommen, um Asyl2 zu beantragen. Sie konnten die Situation in ihren Heimatländern nicht mehr ertragen. Jetzt wohnen sie mit anderen Ausländern aus vielen anderen Ländern in einem Asylbewerberheim3. Dort warten sie auf die Anerkennung ihres Asylantrages4.

Hanh und Mohamed haben einen Deutschkurs gemacht und sprechen die Sprache schon sehr gut. Deshalb gehen sie mit den deutschen Kindern in die Klasse 3c. Hanhs Freundin ist Michaela. Sie sitzen zusammen in einer Bank und spielen auch nachmittags öfter zusammen. Wenn Hanh mal etwas nicht sofort versteht, dann hilft Michaela ihr. Auch Mohameds bester Freund Tobias geht in die 3c. Tobias ist Mohameds Banknachbar.

 

1 der Asylbewerber, -es, - лицо, просящее о предоставлении (политического) убежища

2das Asyl, -(e)s, -e – убежище, приют

3das Asylbewerberheim, -es, -e – общежитие для лиц, нуждающихся в (политическом) убежище

4der Asylantrag, -es, -antrage – ходатайство, заявление о предоставлении такого убежища

 


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