АвтоАвтоматизацияАрхитектураАстрономияАудитБиологияБухгалтерияВоенное делоГенетикаГеографияГеологияГосударствоДомДругоеЖурналистика и СМИИзобретательствоИностранные языкиИнформатикаИскусствоИсторияКомпьютерыКулинарияКультураЛексикологияЛитератураЛогикаМаркетингМатематикаМашиностроениеМедицинаМенеджментМеталлы и СваркаМеханикаМузыкаНаселениеОбразованиеОхрана безопасности жизниОхрана ТрудаПедагогикаПолитикаПравоПриборостроениеПрограммированиеПроизводствоПромышленностьПсихологияРадиоРегилияСвязьСоциологияСпортСтандартизацияСтроительствоТехнологииТорговляТуризмФизикаФизиологияФилософияФинансыХимияХозяйствоЦеннообразованиеЧерчениеЭкологияЭконометрикаЭкономикаЭлектроникаЮриспунденкция

TEST I zum Leseverstehen

Читайте также:
  1. TEST II zum Leseverstehen
  2. TEST III zum Leseverstehen
  3. TEST IV zum Leseverstehen
  4. TEST V zum Leseverstehen

Text: Roda Roda „Der Ochs, der Esel, das Kamel"

Eines Tages hielt der Kalif Gericht. Da erschienen drei sonderbare Kläger vor seinem Thron: das Kamel – der Esel – und der Ochse.

Wortführer war natürlich das Kamel; ist ja bei uns auch immer so. Und das Kamel begann: „Erhabener Kalif! Gefäß und Inhalt der Gerechtigkeit! Du Schmuck des Thrones! Stab des Volksvertrauens! Ich, das arme Kamel – hier mein Bruder, der Ochs – und unser Vetter, der Esel – wir erscheinen vor deinem goldnen Thron, o Kalif, um Klage gegen die Menschen zu führen, die unsre Geschlechter von altersher verunglimpfen und beleidigen, indem sie unsre ehrlichen Stammesnamen zu Schimpf und Schande füreinander missbrauchen. Sooft ein Mensch eine Dummheit angestellt hat, sagen ihm die ändern Menschen nicht etwa: „Du Mensch!" – nein, sie sagen ihm „Du Kamel" – Sprich, erhabener Kalif: ist das gerecht gehandelt? Willst du solche Unbill an uns ferner dulden?"

Der Kalif überlegte lang und lang.

„Hm", sagte er, „die Klage, die ihr da vorbringt, will ich nicht von meiner Schwelle weisen – aber... dem Verbot, das ihr verlangt, steht ein uralter Sprachgebrauch der Menschen einigen. – Immerhin: versucht euer Glück! Geh du, Kamel, nach Süden – du, Esel, nach Westen – und du, Ochse, nach Norden – wandert sieben Tage und seht zu, dass ihr Menschen findet, die dümmer sind als ihr. Wenn es euch gelungen ist, kommt wieder und meldet mir das Ergebnis eurer Wanderung. Dann will ich entscheiden, wie's in eurem Fall künftig gehalten werden soll. – Geht hin – ihr seid entlassen!" Die drei gingen.

Nach sieben Tagen kamen sie wieder – und der Ochs erzählte: „Erhabener Kalif – ich glaube, ich habe meine Pflicht getan. Ich glaube, ich habe Menschen gefunden, die dümmer sind als die Ochsen. Ich war in Arbela. Da stand gefesselt ein Mann auf dem Markt und war angeklagt, einen Beutel Gold gestohlen zu haben. – Allein der Mann beteuerte seine Unschuld; wäre zu jener Zeit, wo der Diebstahl begangen worden sein müsste, bei seiner Mutter gewesen. – „Nun", sagten die Leute in Arbela, „dann steht die Sache ja sehr einfach – dann wollen wir die Mutter befragen. Sie ist eine überaus fromme und rechtliche Frau – sie wird gewiss nicht lügen." – „Sprich, erhabener Kalif: waren diese Leute in Arbela nun nicht dümmer als die Ochsen, die da meinten, eine Mutter würde nicht meineidig werden für ihr Kind?"„Du hast deinen Prozess gewonnen", sagte der Kalif. „Lasst hören, was der Esel zu bieten hat!",.I-a. i-a – ich glaube, auch ich habe meine Aufgabe gelöst. – Ich trabte durch Gaugamela. Da rotteten sich die Rebellen zusammen und stürmten die Burg ihres Stadtältesten. Sie fingen den Ältesten und hielten Gericht über ihn, weil er lasterhaft gewesen sein sollte, bestechlich und eigennützig. Und sie warfen ihn auf den Scheiterhaufen und verbrannten ihn. Dann aber wählten sie einen andern Stadtältesten und jubelten ihm zu,als er ihnen versprach: er werde, ehrlich in allen Stücken, nur für das Wohl der Allgemeinheit wirken. – Sprich erhabener Kalif: waren diese Menschen in Gaugamela nicht dümmer als die Esel – die da meinten, ein Machthaber würde für das Wohl der Untertanen wirken und nicht für sein eigenes?" Nachdenklich strich der Herrscher seinen weißen Bart und befragte das Kamel.

Und das Kamel, es sprach:..Ich weidete auf einer Wiese, da kam ein junges Mädchen daher mit einem jungen Mann, Er wollte sie küssen - sie wehrte ihn ab. Er wollte sie umarmen - sie versagte sich ihm. Er sei wankelmütig, sagte sie - morgen werde er eine andre lieben. Da hob er die Rechte zum Eid. “Nie. Geliebte“, rief er..“Ich schwöre dir. solang ich lebe werde ich immer dich - nur dich – lieben“. Als sie es hörte, sank sie an seine Brust. - „Sprich, erhabener Kalif - war der Mann nicht dumm, der seine ewige Treue einem Weib verschworen hat? Und war das Mädchen, das ihm die Geschichte mit der ewigen Treue geglaubt hat, nicht dümmer als ein Kamel?“

„Genug", rief der Kalif, „ihr alle drei habt eure Sache gewonnen. Und bei meinem Bart: Fürderhin soll es in meinen Landen keinem Muselman beifallen, einen Menschen ob seiner Dummheit mit dem Namen eines eurer Geschlechter zu belegen. - Geht hin - ihr seid entlassen!" Die drei gingen. Vor dem Tor sagte das Kamel: „Bruder, was gilt die Wette? Der alte Esel da drin bildet sich ein, mit seinem Spruch ist uns geholfen."

1. Schreiben Sie nach jedem Satz „richtig" oder „falsch", d.h. ob das im Text wirklich gesagt wird oder nicht:

a) Der Ochs war der Vetter des Kamels.

b) Der Kalif überlegte eine Weile.

c) Die drei Tiere sollten wandern gehen, um die dümmsten Menschen zu finden,

d) Die Mutter des Mannes sollte nach Meinung der Leute einen Meineid leisten.

e) Die Aufrührer warfen den Stadtältesten auf einen Stoß von Scheiten und verbrannten ihn.

2. Finden Sie die inhaltlichen Fehler und korrigieren Sie sie:

a) Der Esel sollte auf höheren Befehl nach Norden gehen.

b) Die Menschen in Arbela waren noch dümmer als die Esel.

c) Ein Machthaber wird für das Wohl der Untertanen wirken.

3. Ergänzen Sie die Sätze sinngemäß aus dem Zusammenhang des Textes:

a) Das Kamel fragte den Kalifen: „Willst du__."?

b) „Da stand__." erzählte der Ochs.

c) Nachdenklich__.

4. Füllen Sie die Lücken entsprechend dem Text aus:

a) „Die Klage, die...,will... aber dem Verbot, das... entgegen", sagte der Kalif.

b) "Lasst__, was__ hat", sagte der Kalif.

c) Als das Mädchen __.Brust.

5. Beantworten Sie die folgenden Fragen zum Text:

1. Was tat eines Tages der Kalifund wer erschien vor seinem Thron?

2. Mit welchen Lobsprüchen begann der Wortführer seine Rede?

3. Warum kamen die Tiere zum Kalifen?

4. In welche Richtung und wie lange sollte jedes einzelne Tier wandern?

5. Wozu sollten die drei Tiere auf Wanderschaft gehen? Unter welcher Bedingung durften sie zum Kalifen wieder kommen

a) Wer erzählte als erster? Wo war der erste Erzähler gewesen

b) Wer sprach als zweiter? Wo war der zweite Erzähler gewesen?

c) Wer sprach als dritter? Wo war der dritte Erzähler gewesen?

6. Warum jubelten die Leute dem neuen Stadtältesten zu?

7. Für wen entschied der Kalif?

8. Was sagte das Kamel über den Kalifen?

 


1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 | 52 | 53 | 54 | 55 | 56 | 57 | 58 | 59 | 60 | 61 | 62 | 63 | 64 | 65 |

Поиск по сайту:



Все материалы представленные на сайте исключительно с целью ознакомления читателями и не преследуют коммерческих целей или нарушение авторских прав. Студалл.Орг (0.006 сек.)