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TEST IV zum Leseverstehen

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Text: „Klicken und Spicken"

Matthias erledigt seine Schulaufgaben seit einigen Monaten viel schneller als früher. Auch die Noten sind oft besser. Dabei lernt Matthias nicht mehr oder intensiver als in den vergangenen Schuljahren. Wie ist dieser Erfolg zu erklären?

05 Der siebzehnjährige Schüler zeigt auf den Computer in seinem Zimmer. Dann erzählt er, dass es im Internet Sammlungen mit Referaten und Hausaufgaben für fast alle Fächer gibt. Natürlich liefern die Arbeiten, die im Internet zur Verfügung stehen, nicht immer die optimale Lösung zu einem Problem. Aber Matthias meint, dass man aus zwei oder drei Vorlagen zu einem Thema immer einen passenden Text basteln kann, den man unter dem eigenen Namen in der Schule abgibt.

10 Das Internet macht also das Abschreiben leicht. „Klicken und Spicken" heißt die neue Zauberformel, die den Lernerfolg bringen soll. Natürlich sehen das viele Lehrer nicht so gern.

15 Deshalb möchte Matthias aus Ostfriesland lieber seinen Familiennamen und seine Schule nicht nennen. Schließlich könnte das unangenehme Fragen und Ärger mit seinen Lehrern auslösen. Verfasst werden die Arbeiten, die im Internet zur Verfügung stehen, überwiegend von Schülern und Studenten.

20 Insbesondere das deutschsprachige World Wide Web (www) ist längst zu einem Tummelplatz für ihre Ideen und Bedürfnisse geworden. Jedoch findet man im Internet nicht nur Hilfen für Faule, die das Klassenziel auf diese Weise erreichen wollen. Inzwischen werden Lernprogramme, Adressen von Nachhilfelehrern und sogar eine Hausaufgabenhilfe per Computer angeboten.

25 Noch können die meisten Arbeiten kostenlos per Mausklick herunter geladen werden. Doch der Markt wächst mit der Nachfrage von Tag zu Tag. Neuerdings drängen auch Schulbuchverlage und kommerzielle Anbieter in das Netz. In den größten Wissensspeichern dieser Art lagern zur Zeit an die 4500 Texte. Das Spektrum reicht von mathematischen Funktionen bis zur

30 Geschichte der Antike. Rund 200 000 Interessenten sollen jeden Monat allein die Seiten des großen Anbieters www.young.de anklicken. Im gleichen Zeitraum werden zudem 1,3 Millionen Seiten Hausaufgaben abgerufen. Darüber hinaus werden Spezialangebote zu so genannten schwierigen Fächern wie Physik, Chemie, Biologie immer beliebter.

35 Man kann sogar in mehreren Hausaufgabensammlungen gleichzeitig nachschauen. Zu Dauerthemen in Deutsch, Englisch und Latein findet man in den großen Datenbanken mehrere Arbeiten. Zum Beispiel zu Goethes „Faust" oder Frischs „Homo Faber" können Schüler unter rund zwanzig Referaten auswählen. Doch bei Spezialfragen ist die Suche oft erfolglos.

40 Schon zu dem Buch „Huckleberry Finn" von Mark Twain gibt es nicht einmal eine Inhaltsangabe im Netz. Da müssen die Schüler wie in alten Zeiten einfach lesen. Aber das ist gar nicht so schlecht und macht Spaß, meint Matthias. Die Arbeiten im Internet kommen in der Regel nicht von den Klassenbestehung die Qualität überprüft meist niemand.

45 Ulrich Schmitzer von der Universität Erlangen hat mehrere Angebote im Fach Latein untersucht und festgestellt, dass grobe Fehler und Falschinformationen auf diese Weise verbreitet werden. Das ist auch eine Gefahr für die Schüler. Keinesfalls sollten deshalb Referate oder Hausaufgaben gedankenlos übernommen werden.

50 Was aber sagen inzwischen die Lehrer zum Abschreiben per Mausklick? Aus der ersten Aufregung ist Gelassenheit geworden. Immerhin ist Abschreiben keine Neuigkeit. Nur die Form hat sich geändert. Ein Nach- und Umdenken hat so eingesetzt. Statt böse Briefe an die Anbieter von

55 Hausaufgabenseiten zu schreiben, melden sich Lehrer heute mit ihren Vorschlägen zur Verbesserung des Angebotes zu Wort. Nachhilfe bieten nun auch Pädagogen im Internet an. Täglich nutzen zum Beispiel etwa 1500 bis 4000 Schüler die Angebote des Mathematiklehrers Marco Gauer. Seine Online-Nachhilfe kostet keinen Pfennig. Andere Pädagogen

60 verdienen Geld mit ihren Auskünften. Einige verlangen fünf Mark pro Anfrage. Aber alle sind sich einig, dass das Internet kein Ersatz für traditionelle Nachhilfe bei Lernschwäche sein kann. Nachhilfe online ist schon längst mehr als ein Spicken per Mausklick. So verwundert es nicht, dass inzwischen auch Schulbuchverlage zu den Pionieren unter den kommerziellen Nachhilfeanbietern gehören.

65 Ausgebildete Lehrer helfen dort unter Pseudonym wie Dr. Mathe oder Dora Deutsch bei Problemen in Mathematik und Deutsch weiter und korrigieren sogar Hausaufgaben per E-Mail. Wer diese Nachhilfe regelmäßig nutzen will, kann gleich ein halbes Jahr Unterstützung für 58 DM abonnieren.

70 Inzwischen gehören längst nicht mehr nur Schüler zu den Nutzen dieser Angebote. Auch Eltern, die ihren Kindern besser helfen wollen, holen sich hier Rat. Übrigens ganz oben auf dem Wunschzettel stehen Chemie und Physik, egal ob Schüler oder Erwachsene diese Webseiten anklicken. Das Internet ist eben schon weit mehr als ein riesengroßer Spickzettel für die nächste Klassenarbeit!

 


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